Aktuelle Dermatologie 2017; 43(06): 251-263
DOI: 10.1055/s-0043-104196
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Rehabilitation beim atopischen Ekzem des Erwachsenen

Dermatologic Rehabilitation of Atopic Dermatitis in Adults

Autoren

  • A. Eisenmann

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Juni 2017 (online)

Das atopische Ekzem ist eine Hauterkrankung, die häufig mit massivem Verlust an Lebensqualität verbunden ist. Eine entscheidende Rolle spielt die gute Eigenkompetenz der Erkrankten bezüglich stadiengerechter Anwendung pflegender und medikamentöser Externa und weiterer Copingmaßnahmen. Die dermatologische Rehabilitation steht hierbei flächendeckend als strukturierte und qualitätsgesicherte ergänzende Behandlungsmaßnahme zur Verfügung.

Abstract

Atopic dermatitis is the most common chronic inflammatory skin disease, which often leads to a long term and severe loss of life quality. Very often primary dermatological care cannot offer sufficient relief of complaints. In these cases additional dermatological rehabilitation should be considered, which can improve acute skin damage as well as help develop long term coping mechanisms

Inpatient rehab includes: intensive medical treatment, accompanied by avoidance of occupational or private skin harm, better knowledge of triggers, skin care and adequate use of anti-inflammatory treatments, psychological consulting, e. g. stress factors at work or in family, coping with itching and cosmetic interference, social counseling: social security rules, retraining etc.

Kernaussagen
  • Die dermatologische Rehabilitation stellt für Patienten mit atopischem Ekzem eine wichtige Ergänzung der akutmedizinischen ambulanten und stationären Therapie dar.

  • Rehabilitationsmaßnahmen unterliegen nicht den Budgets und Restriktionen der GKV und deren Budgets.

  • Die Rehabilitanten werden 3 – 4 Wochen leitliniengerecht fachdermatologisch stationär behandelt.

  • Theoretische und praktische Schulung zum Umgang mit dem Ekzemleiden verbessert die Eigenkompetenz und das Selbstmanagement. Vergleichbare Angebote sind im Behandlungskatalog der Krankenversicherungen außerhalb der Rehabilitation nicht enthalten.

  • Die Rehabilitation berücksichtigt psychosomatische Aspekte der Erkrankung.

  • Der langfristigen Stabilisierung des Krankheitsverlaufs dienen ergänzende Angebote zur Verbesserung von Kontextfaktoren im beruflichen und sozialen Umfeld.

  • Ergänzend zur medizinischen Behandlung unterstützen Kofaktoren wie Heilklima, räumlicher Abstand von heimischen Triggerfaktoren und Freistellung von beruflichen Belastungen den akuten Behandlungserfolg.

  • Angesichts der chronisch konstitutionellen Pathogenese der Erkrankung sind repetitive Durchführungen in den von den Kostenträgern akzeptierten Intervallen von 4 Jahren sinnvoll. Hierdurch kann der Therapieerfolg weiter optimiert werden.