Aktuelle Ernährungsmedizin 2022; 47(03): 253-254
DOI: 10.1055/s-0042-1748280
Abstracts
Poster

Implementierung der IDDSI-Grundstruktur für PatientInnen mit Dysphagie

S. Domnanich
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
M. Feiner
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
J. Traub
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
S. Schuster
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
B. Herunter
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
S. Muhr
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
M. Potzinger
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
,
F. Haring
1   LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Österreich
› Author Affiliations
 

Unter Dysphagie werden Störungen des Schluckens verstanden. Eine Schluckstörung findet sich häufig nach Schlaganfällen und bei kritisch kranken, intensivpflichtigen PatientInnen. Flüssigkeitsmodifikation und Konsistenzanpassungen stellen schon seit langem einen wichtigen Baustein der Dysphagietherapie dar. Im Jahr 2015 entwickelte die International Dysphagia Diet Standardisation Initiative (IDDSI) eine Grundstruktur mit standardisierten Definitionen und Terminologien für texturadaptierte Speisen und Flüssigkeiten. Auf einer achtstufigen Einteilung können somit alle Lebensmittel und Getränke in weltweit einheitlicher Sprache beschrieben werden. Das LKH-Universitätsklinikum Graz zählt mit 19 Kliniken und ca. 7000 MitarbeiterInnen zu den drei größten Universitätskliniken Österreichs, wobei 34 LogopädInnen und 16 DiätologInnen angestellt sind, um unter anderem Kinder und Erwachsene mit Dysphagien zu versorgen. Alleine im Jahr 2019 wurden die Diagnosen „Dysphagie“, „V.a. Dysphagie“ und „St.p. Dysphagie“ am LKH-Univ.Klinikum Graz ca. 1.200 Mal gestellt. Derzeit entsprechen die Konsistenzdefinitionen am LKH-Univ.Klinikum Graz internen Kriterien. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe mit MitarbeiterInnen aus Diätologie, Logopädie und Küche hat sich zum Ziel gesetzt, die IDDSI-Grundstruktur zu implementieren. Beim Projekt handelt es sich um eine Qualitätssicherungsmaßnahme, welche Kontinuität in den Konsistenzempfehlungen und deren Umsetzung in der Versorgung von PatientInnen mit oropharyngealen Dysphagien gewährleistet. Durch einheitliche Konsistenzbezeichnungen wird die multiprofessionelle und patientInnen-gerichtete Kommunikation erleichtert und die Schlucksicherheit für von Dysphagie Betroffene erhöht. Schon in der ersten Diagnostik sollen die standardisierten IDDSI-Bezeichnungen verwendet werden. Auch in der Therapie sollen nur Medikamente, Speisen und Getränke verwendet werden, die diesen IDDSI-Kriterien entsprechen und komplikationslos geschluckt werden können. Die einheitliche Sprache wird auch in den Entlassungsbrief übernommen, sodass eine nahtlose Übernahme der Konsistenzempfehlungen für den extramuralen Bereich ermöglicht wird. Weiters wurde bei Projektstart eine Befragung zur Bekanntheit von IDDSI bei den betroffenen Berufsgruppen durchgeführt, welche am Ende der Laufzeit wiederholt wird. Somit soll eine Steigerung der Bekanntheit von IDDSI und Veränderungen in der Flüssigkeits- und Konsistenzmodifikation in unserem Klinikum messbar gemacht werden.



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Article published online:
14 June 2022

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