Aktuelle Ernährungsmedizin 2022; 47(03): 241
DOI: 10.1055/s-0042-1748244
Abstracts
Poster

Die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Ernährungsverhalten, körperliche Aktivität und Körpergewicht von Studierenden

S.E. Issing
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
D.M. Loos
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
D.C. Machicao
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
A. Meyer
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
J. Schmitz
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
S. Wößner
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
L. Zirker
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
K. Brandl
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
,
K. Kohlenberg-Müller
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fachbereich Oecotrophologie, Fulda, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die COVID-19-Pandemie hat den Lebensstil von Studierenden entscheidend verändert.

Fragestellung In einer quantitativen Studie wurde untersucht, inwiefern COVID-19-Pandemie und Homeoffice Einfluss auf Ernährungsverhalten, körperliche Aktivität (kA) und Körpergewicht (KG) hatten. Folgende Hypothesen wurden geprüft:

  1. Im Lockdown (LD) haben die Studierenden ihre Mahlzeitenfrequenz verändert.

  2. Im LD hat sich die Lebensmittelauswahl sowie die Art der Herstellung der Mahlzeiten gewandelt.

  3. Durch das Homeoffice sind viele Studierende in ihr Elternhaus zurückgekehrt, was sich auf Mahlzeitenherstellung und Essverhalten positiv ausgewirkt hat.

  4. Weil Fitnessstudios während der Pandemie schließen mussten, wurde weniger Sport getrieben.

  5. Während des LD und durch die Schließung der Hochschule (HS) wurde sich im Alltag weniger bewegt.

  6. Während des LD hat sich das KG verändert.

  7. Ein höherer BMI der Studierenden vor der Corona-Pandemie geht mit einer stärkeren Zunahme des KG während des LD einher.

Methodik Mittels Unipark wurde im Dezember 2021 eine Onlineumfrage bei Studierenden der HS Fulda durchgeführt, die mindestens seit dem Wintersemester 2019/2020 immatrikuliert waren. Die deskriptive und analytische Auswertung erfolgte über IBM®​ SPSS®​ Statistics Version 26.

Ergebnis Es nahmen 176 Studierende aus sechs Fachbereichen teil (♀ 80,6%, ♂ 17,6%, 1,8% divers/ohne Angabe, Durchschnittsalter 26 Jahre). Im LD:

  1. änderte sich bei 42,4% der Teilnehmer*innen (TN) die Hauptmahlzeitenfrequenz, 45,1% nahmen mehr Zwischenmahlzeiten zu sich.

  2. gab es beim Konsum alkoholfreier Getränke keine signifikanten Änderungen. Bei alkoholischen Getränken gaben signifikant mehr TN einen erhöhten Konsum im LD an (p<0,001).

  3. zogen 14,8% der TN ins Elternhaus zurück und empfanden das Essverhalten als gesünder.

  4. haben 61,9% der TN die kA reduziert.

  5. begründeten 30,1% der TN die geringere kA mit der Schließung von Fitnessstudios und 49,4% mit dem Homeoffice.

  6. hat sich das KG bei 78,8% der TN verändert: 49,3% nahmen 4,5±2,9 kg an KG zu, 29,5% nahmen 5,1±4,6 kg ab.

  7. ging bei Studierenden mit einem höheren Ausgangs-BMI keine stärkere Zunahme des KG einher.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen, dass die Pandemie starken Einfluss auf Essverhalten und kA der Studierenden hat. Das KG hat sich bei knapp 80% der TN verändert, ein Zusammenhang mit dem LD konnte nicht nachgewiesen werden. Die Ergebnisse sollten bei der Planung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Hochschulsetting berücksichtigt werden.



Publication History

Article published online:
14 June 2022

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