Krankenhaushygiene up2date 2016; 11(04): 336-337
DOI: 10.1055/s-0042-119890
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Antibiotikaprophylaxe bei Regionalanästhesie?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Dezember 2016 (online)

Fazit

Insgesamt beschreibt die vorliegende große Registerstudie einen infektionspräventiven Effekt einer ohnehin indizierten perioperativen Antibiotikaprophylaxe auch auf die Inzidenz von katheterassoziierten Infektionen von im Zusammenhang mit dieser Operation gelegten Schmerzkathetern. Klinisch bedeutsam ist die Beobachtung, dass der Zeitpunkt der Gabe der PAP vor oder nach Katheteranlage hierbei keine Rolle spielt, so dass eine PAP nicht aufgrund des regionalanästhesiologischen Verfahrens vorgezogen werden muss. Da keine Angaben zur Schwere und klinischen Relevanz der katheterassoziierten Infektionen gemacht werden können, kann aus den vorliegenden Daten keine Empfehlung zu einer katheterspezifischen PAP ohne Indikation durch die eigentliche Operation abgeleitet werden, zumal sich für die sehr breite Infektionsdefinition der Registerstudie eine Anzahl von 76 zu behandelnden Patienten mit einem peripheren Schmerzkatheter ergibt, um eine Infektion zu vermeiden und bei den nicht-geburtshilflichen Periduralkathetern 49 Patienten behandelt werden müssten.