ergopraxis 2016; 9(06): 50-51
DOI: 10.1055/s-0042-105135
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Publication Date:
03 June 2016 (online)

„Es ist nicht alles gut – es ist aber vieles auf einem guten Weg“ – Ergotherapie-Kongress

Vom 6. bis 8. Mai 2016 fand der 61. Ergotherapie-Kongress des Deutschen Verbands der Ergotherapeuten e. V. (DVE) statt. Etwa 1.200 Teilnehmer zog es in das Würzburger Congress Centrum. Mit den Worten „Es ist nicht alles gut – es ist aber vieles auf einem guten Weg“ eröffnete der Vorstandsvorsitzende Arnd Longree die dreitägige Veranstaltung. Er gab einen Einblick in die aktuellen Errungenschaften für Ergotherapeuten in Deutschland wie die neu vereinbarten Rahmenempfehlungen – sie beschreiben die Leistungen der Ergotherapie und sind komplett ICF-orientiert.

Die Dozentinnen Maria Kohlhuber und Christine Aichhorn von der Schönbrunner Berufsfachschule erzählten von ihrem Projekt der betätigungsorientierten und klientenzentrierten Ausbildung in Theorie und Praxis. Sie stellten ihren Lehrplan im vergangenen Jahr auf Betätigungsorientierung um. Die Dozentinnen schilderten die anfänglichen Hürden wie die Absprache mit externen Praktikums-anleitern. Das Projekt warein Erfolg: Ihre Schüler konnten während der Praktika erfolgreich Betätigungsanalysen erproben und entwickelten sich zu Spezialisten aufdiesem Gebiet.

Mit dem Vortrag „Urban Gardening“ ging es „raus vor die Tür“. Dr. Sandra Schiller von der HAWK Hildesheim stellte das Studienprojekt des inklusiven Gemeinschaftsgartens in Hildesheim vor und spannte damit den Bogen zu dem neuen Aufgabenbereich der gemeinwesenorientierten Ergotherapie: Erst die Kooperation mit anderen Berufsgruppen und mit der Stadt Hildesheim ließ dieses Projekt so erfolgreich werden. Die Projektgruppe konnte Bewohner des Stadtviertels nachhaltig dazu motivieren, sich im Gartenprojekt zu engagieren und sich zu vernetzen.

Die Kooperation mit Kommunen war auch im Vortrag von Ergotherapeut Ulrich Cogui Kernthema. Präventive Hausbesuche und Ergotherapeuten gehören seiner Meinung nach zusammen: Sie seien dafür prädestiniert, ältere Menschen vor sozialer Vereinsamung zu schützen und mit ihnen gemeinsam ihr Zuhause so zu gestalten, dass sie möglichst lange in vertrauter Umgebung leben können. Damit auch Kommunen von dieser Kompetenz erfahren, motivierte Ulrich Cogui, selbst aktiv zu werden und Projekte einzureichen – und damit einen Beitrag zu leisten, einen neuen Arbeitsbereich für Ergotherapeuten zu erschließen.

Um sich schon einmal den nächsten Termin vorzumerken: 2017 findet der ErgotherapieKongress des DVE vom 11. bis 13. Mai in Bielefeld statt.

hhb