CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S109
DOI: 10.1055/s-0039-1686227
Abstracts
Otologie

Vergleich von Trommelfellersatzmaterialien

ML Metasch
1   Universitätsklinikum Dresden/Klinik für HNO, Dresden
,
T Stoppe
2   Universitätsklinikum Dresden/Klinik für HNO, ERCD, Dresden
,
C Mota
3   Universität Maastricht, Department of Complex Tissue Regeneration (CTR), Maastricht, Niederlande
,
S Danti
4   Universität Pisa, OtoLab, Pisa, Italien
,
M Bornitz
2   Universitätsklinikum Dresden/Klinik für HNO, ERCD, Dresden
,
S Berrettini
4   Universität Pisa, OtoLab, Pisa, Italien
,
L Moroni
3   Universität Maastricht, Department of Complex Tissue Regeneration (CTR), Maastricht, Niederlande
,
T Zahnert
1   Universitätsklinikum Dresden/Klinik für HNO, Dresden
,
M Neudert
1   Universitätsklinikum Dresden/Klinik für HNO, Dresden
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Trommelfellrekonstruktion erfolgt in den meisten Fällen mit autologer Faszie, Knorpel oder Perichondrium. Diese humanen Gewebe variieren interpersonell in ihren akustomechanischen Eigenschaften. Ein Großteil der Trommelfell-Defekte kann suffizient verschlossen werden, oft verbleibt jedoch ein Air-Bone Gap oder die Perforation bildet sich erneut. Mit künstlichen Ersatz-Materialien wird gehofft Trommelfellrekonstruktionen mit konstant guten und reproduzierbaren Ergebnissen durchzuführen.

Methode:

Das Schwingungsverhalten künstlicher Membranen wurde im Vergleich zu humanen Trommelfellen und L-PRF (Leucocyte -Platelet-rich Fibrin) untersucht. Dazu wurde statischer Druck beaufschlagt und die Verschiebung gemessen. Schwingungsmoden wurden bei einer Schallanregung von ca. 90 dB SPL gemessen. Die dynamischen Messungen wurden mit der statischen Drucklast überlagert.

Ergebnisse:

Die Steifigkeit der künstlichen Membranen liegt über der des normalen Trommelfells, die von L-PRF darunter. Im Gegensatz zum Knorpel zeigen alle anderen Membranen ein nichtlineares Steifigkeitsverhalten. Die erste Resonanzfrequenz liegt für die künstlichen Materialien höher, für L-PRF niedriger als beim humanen Trommelfell. Bei Druckapplikation tritt wie beim Trommelfell eine Absenkung der tiefen Frequenzen ein, sowie eine Verschiebung der Resonanzfrequenz in höhere Frequenzbereiche.

Schlussfolgerung:

Die Schwingungseigenschaften der Membranen sind mit denen des Trommelfells vergleichbar. Es sind Anpassungen notwendig, um die Trommelfelleigenschaften optimal nachzubilden. In weiteren Untersuchungen sind funktionale Einflüsse bei Anpassung der Membranstruktur und Interaktionen mit dem umliegenden Gewebe zu untersuchen, um den langfristigen Behandlungserfolg abzuschätzen.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

© 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York