Nuklearmedizin 2019; 58(02): 153
DOI: 10.1055/s-0039-1683616
Poster
PET und SPECT: Prostata-Karzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Standardisierte PET/CT-Fensterung für F-18-PSMA-1007: Systematischer Vergleich der normalen Tracerverteilung mit Ga-68-PSMA-11

K Dickhuth
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
,
M Mix
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
,
PT Meyer
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
,
J Ruf
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

Bei der Ga-68-PSMA-11 PET/CT hat sich für die Befundung eine standardisierte SUV-Fensterung von 0 – 5 g/ml bewährt. Ziel dieser Studie war es, eine vergleichbare Bildaussteuerung für F-18-PSMA-1007 zu ermitteln.

Methodik/Methods:

Retrospektive Auswertung der Bilddaten von 11 Patienten mit Prostatakarzinom, die jeweils innerhalb von 6 – 34 Monaten eine PET/CT mit F-18-PSMA-1007 (337 ± 39,3 MBq, 2h p.i.) und Ga-68-PSMA-11 (203 ± 14,7 MBq, 1h p.i.) an einem Vereos bzw. Gemini TF (jeweils Philips) erhalten hatten. Es erfolgte der systematische Vergleich des Uptakes in Gewebe ohne PSMA-Expression und in Gewebe mit physiologischer PSMA-Expression. Der mittlere bzw. maximale standardized uptake value (SUVmean bzw. SUVmax in g/ml) wurde in Blutpool, glutealem Fett- und Muskelgewebe, Knochen, Lungengewebe, Nierenkortex, Leber, Milz und Parotis (SUVmean) bzw. axillären und inguinalen Lymphknoten sowie zervikalen und zöliakalen Ganglien (SUVmax) bestimmt. Es wurden Uptake-Ratios (PSMA-1007/PSMA-11) dieser Werte gebildet (Mittelwert ± Standardabweichung).

Ergebnisse/Results:

Ausgewogene Uptake-Ratios lagen für Blutpool (1,16 ± 0,24), Muskel- (1,38 ± 0,36), Lungen- (1,25 ± 0,37) sowie Fettgewebe (0,78 ± 0,20) vor. Im Nierenkortex (0,51 ± 0,06) fand sich für PSMA-1007 ein geringerer, in Knochen (1,79 ± 0,59), Parotis (1,65 ± 0,33), Leber (2,31 ± 0,28) und Milz (1,87 ± 0,25) ein höherer Uptake. In axillären (2,21 ± 0,77) und inguinalen (1,82 ± 0,37) Lymphknoten sowie zervikalen (1,79 ± 0,49) und zöliakalen (2,17 ± 1,05) Ganglien war der Uptake für PSMA-1007 doppelt so hoch.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die vorliegende systematische Untersuchung stützt unsere empirische Beobachtung, dass der Uptake von PSMA-1007 in PSMA-exprimierendem Gewebe rund doppelt so hoch ist wie von PSMA-11, insbesondere in nicht pathologischen Lymphknoten und Ganglien. Zur Vermeidung von falsch-positiven Befunden empfiehlt sich somit eine Verdopplung der oberen Fenstereinstellung (0 – 10 g/ml). Der intraindividuelle Vergleich des Uptakes von malignen Läsionen ist Gegenstand weiterer Untersuchungen (infolge zwischenzeitlicher Therapie bzw. Progress in einer retrospektiven Stichprobe nicht valide zu beurteilen).