Ziel/Aim:
Bei der Ga-68-PSMA-11 PET/CT hat sich für die Befundung eine standardisierte SUV-Fensterung
von 0 – 5 g/ml bewährt. Ziel dieser Studie war es, eine vergleichbare Bildaussteuerung
für F-18-PSMA-1007 zu ermitteln.
Methodik/Methods:
Retrospektive Auswertung der Bilddaten von 11 Patienten mit Prostatakarzinom, die
jeweils innerhalb von 6 – 34 Monaten eine PET/CT mit F-18-PSMA-1007 (337 ± 39,3 MBq,
2h p.i.) und Ga-68-PSMA-11 (203 ± 14,7 MBq, 1h p.i.) an einem Vereos bzw. Gemini TF
(jeweils Philips) erhalten hatten. Es erfolgte der systematische Vergleich des Uptakes
in Gewebe ohne PSMA-Expression und in Gewebe mit physiologischer PSMA-Expression.
Der mittlere bzw. maximale standardized uptake value (SUVmean bzw. SUVmax in g/ml) wurde in Blutpool, glutealem Fett- und Muskelgewebe, Knochen, Lungengewebe,
Nierenkortex, Leber, Milz und Parotis (SUVmean) bzw. axillären und inguinalen Lymphknoten sowie zervikalen und zöliakalen Ganglien
(SUVmax) bestimmt. Es wurden Uptake-Ratios (PSMA-1007/PSMA-11) dieser Werte gebildet (Mittelwert
± Standardabweichung).
Ergebnisse/Results:
Ausgewogene Uptake-Ratios lagen für Blutpool (1,16 ± 0,24), Muskel- (1,38 ± 0,36),
Lungen- (1,25 ± 0,37) sowie Fettgewebe (0,78 ± 0,20) vor. Im Nierenkortex (0,51 ±
0,06) fand sich für PSMA-1007 ein geringerer, in Knochen (1,79 ± 0,59), Parotis (1,65
± 0,33), Leber (2,31 ± 0,28) und Milz (1,87 ± 0,25) ein höherer Uptake. In axillären
(2,21 ± 0,77) und inguinalen (1,82 ± 0,37) Lymphknoten sowie zervikalen (1,79 ± 0,49)
und zöliakalen (2,17 ± 1,05) Ganglien war der Uptake für PSMA-1007 doppelt so hoch.
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Die vorliegende systematische Untersuchung stützt unsere empirische Beobachtung, dass
der Uptake von PSMA-1007 in PSMA-exprimierendem Gewebe rund doppelt so hoch ist wie
von PSMA-11, insbesondere in nicht pathologischen Lymphknoten und Ganglien. Zur Vermeidung
von falsch-positiven Befunden empfiehlt sich somit eine Verdopplung der oberen Fenstereinstellung
(0 – 10 g/ml). Der intraindividuelle Vergleich des Uptakes von malignen Läsionen ist
Gegenstand weiterer Untersuchungen (infolge zwischenzeitlicher Therapie bzw. Progress
in einer retrospektiven Stichprobe nicht valide zu beurteilen).