Summary
Background: The direct and indirect effects of the economic crisis in Greece have resulted in
inequalities, poverty and unemployment. Public health services, social care and welfare
have been both severely curtailed and overstretched by increased demand due to higher
private care costs and the refugee crisis. For society’s most vulnerable this is beyond
an economic crisis, it is a humanitarian crisis. Method: In this narrative review we report a continued rise in suicides, persistent mental
health problems in the population, and continued systemic problems despite some successful
reforms and slowing of the economic deterioration. Synergistic effects are identified
between pre-existing systemic weaknesses, the effects of the crisis, and the effects
of austerity. Outlook: Psychiatrists should promote evidence- based interventions, for example preventing
mental illness by supporting vulnerable groups and by reducing inequalities. Evidence-based
heurism is advocated for, in the interest of outcome. Psychiatrists also have a political
role in tackling stigma towards mental illness, refugees and other vulnerable groups,
and in promoting resilience and solidarity.
Zusammenfassung
Hintergrund: Die direkten und indirekten Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Griechenland haben
zu Ungleichheiten, Armut und Arbeitslosigkeit geführt. Die öffentlichen Gesundheitsdienste,
die Sozialfürsorge und die Sozialhilfe wurden durch die erhöhte Nachfrage aufgrund
höherer Privatpflegekosten und der Flüchtlingskrise stark eingeschränkt und überholt.
Für die am meisten gefährdeten Gesellschaften ist dies eine Wirtschaftskrise, eine
humanitäre Krise. Methode: In dieser Übersicht berichten wir über einen anhaltenden Anstieg der Selbstmorde,
anhaltende psychosoziale Probleme in der Bevölkerung und setzten die systemischen
Probleme trotz einiger erfolgreicher Reformen und einer Verlangsamung der wirtschaftlichen
Verschlechterung fort. Synergistische Effekte werden zwischen bereits bestehenden
systemischen Schwächen, den Auswirkungen der Krise und den Auswirkungen der Sparmaßnahmen
identifiziert. Ausblick: Psychiater sollten evidenzbasierte Interventionen fördern, z.B. die Verhütung von
psychischen Erkrankungen durch die Unterstützung gefährdeter Gruppen und die Verringerung
von Ungleichheiten. Psychiater haben auch eine politische Rolle bei der Bekämpfung
von Stigmatisierung gegenüber psychischen Erkrankungen, Flüchtlingen und anderen gefährdeten
Gruppen und bei der Förderung von Resilienz und Solidarität.
Keywords
Economic crisis - Greece - psychiatry - suicide - mental health services - refugee
crisis
Schlüsselwörter
Wirtschaftskrise - Griechenland - Psychiatrie - Selbstmord - öffentliches Gesundheitssystem
- Flüchtlingskrise