Hamostaseologie 1996; 16(04): 236-238
DOI: 10.1055/s-0038-1656664
Originalarbeit/Original Article
Schattauer GmbH

Thrombolyse bei Neugeborenen und Säuglingen

Eine multizentrische Pilotstudie
D. Schwabe
1   Universitäts-Kinderkliniken Frankfurt
,
R. Schlößer
1   Universitäts-Kinderkliniken Frankfurt
,
K. Auberger
2   Universität München
,
R. von Kries
3   Düsseldorf
,
Ulrike Nowak-Göttl
4   4Münster v. Haunersches Kinderspital
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Publication Date:
24 July 2018 (online)

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Zusammenfassung

Sechzehn Kinder (3 Tage bis 11 Monate, Median 6 Wochen) mit thrombotischen oder embolischen Verschlüssen großer Gefäße wurden mit rt-PA behandelt. Betroffen waren die Nierenvenen beider Seiten oder eine Nierenvene und die V. cava inferior (n = 8), die V. cava superior (n = 3), beide Nierenvenen, die V. cava inferior und die Aorta (n = 1), der linke Ventrikel (n = 1), isoliert die Aorta (n = 1), die A. femoralis (n = 1) und die V. portae (n = 1). Zehn der 16 Okklusionen waren Katheter-assoziiert. Die Thrombolyse wurde mit einem Bolus von 0,1-0,2 mg/kg rt-PA eingeleitet und mit einer Dauerinfusion fortgeführt (0,8-2,4 [-9] mg/kg/24 h). Heparin in niedriger Dosis (100 IE/kg/24 h) begleitete die Therapie. Unmittelbar nach Beendigung der Thrombolyse erfolgte eine Voll-heparinisierung (aPTT 1,5- bis 2fache der Norm). Fünf Patienten erhielten rt-PA lokoregionär durch den liegenden Katheter, die anderen systemisch. Bei 13 Patienten gelang eine vollständige Rekanalisierung, bei zweien eine partielle. Bei einem Patient mußte die Behandlung abgebrochen werden. Zwei Patienten erlitten eine spätere Reokklusion des betroffenen Gefäßes. Blutungen verzeichneten wir bei 3 Patienten, alle aus frischen Punktionsstellen. Die Resultate rechtfertigen die Durchführung einer systematischen multizentrischen Therapiestudie.