Thromb Haemost 1962; 07(02): 258-272
DOI: 10.1055/s-0038-1655474
Originalarbeiten — Original Articles — Travaux Originaux
Schattauer GmbH

Über den Einfluß von Prednisolon, Nucleosiden und Aminoxydasehemmern auf die Serotoninbildung alternder Blutplättchen[*] [**]

E Schmid
1   Aus der Medizinischen Universitätsklinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. N. Henning)
,
S Witte
1   Aus der Medizinischen Universitätsklinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. N. Henning)
,
B Pfannmüller
1   Aus der Medizinischen Universitätsklinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. N. Henning)
,
K. Th Schricker
1   Aus der Medizinischen Universitätsklinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. N. Henning)
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Publication Date:
21 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Der Einfluß von Prednisolon, Nucleosiden und Hemmstoffen der Monoaminoxydase auf die Serotoninbindung alternder Thrombozyten wurde untersucht.

Prednisolon verzögert den Aminverlust der konservierten Blutplättchen und hemmt dadurch den Abfall des Blutserotoningehalts. Nucleoside beeinflussen den Verlauf der 5-Hydroxytryptamin-Bindung nicht. Sie behindern die Sero-toninaufnahme durch die Blutplättchen im Speicherungsversuch. Unsere Versuche geben daher keinen Hinweis auf eine verbesserte biologische Überlebensdauer der Thrombozyten unter dem Einfluß dieser Stoffe.

Aminoxydase-Inhibitoren hemmen den fermentativen Abbau von 5-Hydr-oxytryptamin im Plasma der Blutkonserve. Sie wirken am isolierten Organ antagonistisch gegen Serotonin und beeinflussen dadurch die biologische Bestimmung des Amingehalts der einzelnen Blutfraktionen. Die Hemmung ist in der Thrombozytenfraktion am stärksten ausgeprägt. Wir vermuten daher, daß MAO-Hemmer von Thrombozyten bevorzugt gebunden werden können. Die Bedeutung des Befundes für die Therapie mit diesen Wirkstoffen wird diskutiert.

* Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.


** Teilergebnisse wurden auf der 8. Tagg. der Europ. Ges. für Hämatol., Wien 1961 vorgetragen.