Hamostaseologie 1995; 15(03): 156-159
DOI: 10.1055/s-0038-1655304
Übersichtsarbeiten/Review Articles
Schattauer GmbH

Risikoadaptierte, laborkontrollierte Thromboembolieprophylaxe bei chirurgischem Krankengut im Hochrisikobereich

Niedermolekulare Heparine bei Polytrauma und rückenmarknahen Anästhesieverfahren
J. Harenberg
1   I. Medizinische Klinik (Direktor: Prof. Dr. D. L. Heene), Klinikum Mannheim, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Sowohl Anästhesisten als auch Hämostaseologen sehen bei einer Thromboembolieprophylaxe mit Heparinen und niedermolekularen Heparinen bei durchzuführender rückenmarknaher Regionalanästhesie keine Interferenzen. Nur eine Kombination verschiedener Substanzen mit Wirkung auf Gerinnungs-, Fibrinolyseund Thrombozytensystem kann die Blutungsneigung verstärken. Niedermolekulare Heparine besitzen den Vorteil einer am Vortag der Operation bereits zu beginnenden Thromboembolieprophylaxe, während Standardheparine zwei Stunden präoperativ gegeben werden müssen. Dadurch können die Plasmaspiegel von Heparin bei Anlegen des regionalen intraspinalen Katheters hoch sein. Generell muß auf das Risiko einer möglichen Blutungsneigung bei Antikoagulation unter rückenmarknaher Anästhesie bei der Patientenaufklärung hingewiesen werden.