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DOI: 10.1055/s-0038-1647221
BIA-Messungen nach Gastrektomie bei Magenkarzinompatienten
Publication History
Publication Date:
04 June 2018 (online)
Fragestellung und Methodik:
Nach bereits erfolgten Untersuchungen zur Häufigkeit der funktionellen exokrinen Pankreasinsuffizienz bei 232 gastrektomierten Patienten und Einfluss einer Pankreasenzymsubstitution auf den postoperativen Gewichtsverlauf (DGEM 2016) erfolgte nun darauf aufbauend eine prospektive Untersuchung zu Veränderungen der Körperzusammensetzung von Magenkarzinompatienten nach Gastrektomie während einer onkologischen Rehabilitation. Insbesonders stand der Verlauf des Fettmassenanteils und des Gewichts bei den Patienten mit meist noch anhaltendem Gewichtsverlust nach der Magenoperation im Mittelpunkt. Falls noch nicht vorhanden, wurde bei Vorliegen einer Fettstuhlsymptomatik bei Aufnahme der Patienten eine Pankreasenzymsubstitution eingeleitet bzw. ggf. diese optimiert. Die BIA-Messungen erfolgten am Anfang und Ende der dreiwöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme.
Ergebnisse:
Der mittlere BMI der 59 untersuchten Patienten lag bei 22,8 kg/m2 (14,3 – 47,1), der mittlere Fettmassenanteil bei 16,6% (7,6 – 45,7). Im o.g. Beobachtungszeitraum zeigten sich keine signifikanten Veränderungen von Gewicht, BMI sowie absoluter Fettmasse sowie prozentualen Fettmassenanteil trotz der initial noch häufig vorhandener funktionellen endokrinen Pankreasinsuffizienz. Auch die Parameter Muskelmasse, Proteine, Körperwasser sowie Körperzellmasse zeigten keine signifikanten Veränderungen. Eine differenzierte Analyse einzelner Subgruppen der Patienten nach Alter, BMI, Gewichtsverlauf u.a. im Beobachtungszeitraum erfolgt.
Schlussfolgerung:
Nach Gastrektomie kann unter adäquater Pankreasenzymsubstitution ein signifikanter Gewichtsverlust sowie ein absoluter und prozentualer Fettmassenverlust verhindert werden. BIA-Messungen bei operierten Magenkarzinompatienten sind eine klinisch relevante Hilfe zur differenzierten Beurteilung des Gewichtsverlaufes und ermöglichen eine Optimierung der Ernährungs- und Supportivtherapie dieser häufig aus ernährungsmedizinischer Sicht unterversorgten Krebspatienten.