Fragestellung und Methodik:
Nach bereits erfolgten Untersuchungen zur Häufigkeit der funktionellen exokrinen Pankreasinsuffizienz
bei 232 gastrektomierten Patienten und Einfluss einer Pankreasenzymsubstitution auf
den postoperativen Gewichtsverlauf (DGEM 2016) erfolgte nun darauf aufbauend eine
prospektive Untersuchung zu Veränderungen der Körperzusammensetzung von Magenkarzinompatienten
nach Gastrektomie während einer onkologischen Rehabilitation. Insbesonders stand der
Verlauf des Fettmassenanteils und des Gewichts bei den Patienten mit meist noch anhaltendem
Gewichtsverlust nach der Magenoperation im Mittelpunkt. Falls noch nicht vorhanden,
wurde bei Vorliegen einer Fettstuhlsymptomatik bei Aufnahme der Patienten eine Pankreasenzymsubstitution
eingeleitet bzw. ggf. diese optimiert. Die BIA-Messungen erfolgten am Anfang und Ende
der dreiwöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme.
Ergebnisse:
Der mittlere BMI der 59 untersuchten Patienten lag bei 22,8 kg/m2 (14,3 – 47,1), der
mittlere Fettmassenanteil bei 16,6% (7,6 – 45,7). Im o.g. Beobachtungszeitraum zeigten
sich keine signifikanten Veränderungen von Gewicht, BMI sowie absoluter Fettmasse
sowie prozentualen Fettmassenanteil trotz der initial noch häufig vorhandener funktionellen
endokrinen Pankreasinsuffizienz. Auch die Parameter Muskelmasse, Proteine, Körperwasser
sowie Körperzellmasse zeigten keine signifikanten Veränderungen. Eine differenzierte
Analyse einzelner Subgruppen der Patienten nach Alter, BMI, Gewichtsverlauf u.a. im
Beobachtungszeitraum erfolgt.
Schlussfolgerung:
Nach Gastrektomie kann unter adäquater Pankreasenzymsubstitution ein signifikanter
Gewichtsverlust sowie ein absoluter und prozentualer Fettmassenverlust verhindert
werden. BIA-Messungen bei operierten Magenkarzinompatienten sind eine klinisch relevante
Hilfe zur differenzierten Beurteilung des Gewichtsverlaufes und ermöglichen eine Optimierung
der Ernährungs- und Supportivtherapie dieser häufig aus ernährungsmedizinischer Sicht
unterversorgten Krebspatienten.