Methods Inf Med 1978; 17(03): 145-150
DOI: 10.1055/s-0038-1636369
Original Article
Schattauer GmbH

Ein Programm zur Diagnosenverschlüsselung im Dialogverkehr

AN INTERACTIVE PROGRAM FOR CODING DIAGNOSES
J. Haase
1   Lehrstuhl für Medizinische Dokumentation und Datenverarbeitung der Georg-August-Universität Göttingen, Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. med. C. Th. Ehlers
,
R. Klar
1   Lehrstuhl für Medizinische Dokumentation und Datenverarbeitung der Georg-August-Universität Göttingen, Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. med. C. Th. Ehlers
,
P. Pietrzyk
1   Lehrstuhl für Medizinische Dokumentation und Datenverarbeitung der Georg-August-Universität Göttingen, Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. med. C. Th. Ehlers
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Publication Date:
16 February 2018 (online)

Zur Unterstützung der Diagnosendokumentation bieten sieh die Methoden der Klartextverarbeitung oder der Verschlüsselung an. Die Klartextverarbeitimg mit ihren Problemen, vor allem im multi-disziplinären Einsatz, erscheint der Diagnosenverschlüsselung noch nicht überlegen. Es wurde daher eine EDV-gestützte Diagnosenverschlüsselung in Form eines Bildschirmdialogs entwickelt, die den ICD-kompatiblen »Klinischen Diagnosenschlüssel« (KDS) mit einer Erweiterung durch ein Suffix und eine Synonymkennimg benutzt. Die frei eingegebenen Diagnosentexte werden von Stop Wörtern befreit und aus den übrigen Wörtern die ersten fünf Zeichen (Infix) als Suchmerkmale in einer Datenbank genutzt. Alle im KDS enthaltenen Diagnosen, die die gesuchten Infixe enthalten, werden zur Auswahl mit dem Lichtstift am Bildschirm angeboten. Zur hierfür benötigten Schnittmengenbildung wird ein schnelles Direktzugriffsverfahren eingesetzt. Im KDS fehlende Diagnosen können vorläufig verschlüsselt und anschließend ergänzt werden. Blättern, Korrigieren und Direkteingabe einer bekannten Schlüsselausprägung des klinischen Diagnosenschlüssels sind möglich. Das Programm ist Teil eines umfassenden Informationssystems für ein Großklinikum.

Documentation of diagnoses may be supported either by free text analysis or coding. The method of free text analysis with all its problems is less suitable in midti-disciplinary applications than coding. With the support of the computer interactive coding of diagnoses has been developed. The classification code KDS (Klinischer Diagnosenschlüssel by IMMICH which is compatible with the ICD) has been extended to include a suffix and synonym notation. Non-essential words are first removed from the free text diagnosis entered. The first five letters (infix) of each remaining word are used in a search of the data base which contains the KDS code dictionary. The texts which correspond to the intersection of all the infix codes contained in the diagnoses are displayed. Direct access makes this procedure very rapid. Diagnoses which are not found in the data base are assigned a code number which can later be corrected. This program is part of a complex information system in a large hospital.

 
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