Die Erkenntnismöglichkeiten der Statistik im Hinblick auf die Strahlen als Krankheitsursache
werden an Hand von einigen Spezialproblemen diskutiert, so an der kritischen Grenze
der Schädigung der Augenlinse unter dem Einfluß des Alters, der Dosishöhe und des
Beobachtungstermins, an der Auswirkung einer einmaligen oder mehrfachen Mutation auf
eine Population, an der Beziehung zwischen Strahleneinwirkung und Leukämiegenese,
wobei, auf die Unsicherheit bei der Bewertung kleiner Strahlendosen hingewiesen wird,
und schließlich an der Beziehung zwischen letalen Strahlendosen und dem Zeitpunkt
des Todeseintrittes. Gegenüber diesen statistisch erfaßbaren Modellen wird am Beispiel
der Strahlenreaktion der Milz auf Lokal- und Ganzkörperbestrahlung dargestellt, daß
hier neben Treffereffekten auch humorale Wirkungen zum Tragen kommen müssen, und daß
für die beobachteten Wirkungsunterschiede außerhalb der statistischen Methoden keine
Aussagemöglichkeit gegeben ist. Schließlich wird darauf hingewiesen, daß man die normale
Fähigkeit der Milz, Erythrocyten zu zerstören, mit Hilfe der Isotopentechnik nachweisen
kann, die gewissermaßen auch ein statistisches Verfahren darstellt, und daß auf diese
Weise unter anderem auch Strahlenschädigungen der Milz erfaßt werden können. Abschließend
wird die Notwendigkeit betont, bei der Beurteilung von Strahlen als Krankheitsursache
auch andere Noxen mit ähnlicher Wirkung in die Betrachtung mit einzubeziehen.
The instructive value of statistics on the pathogenic influences of radiation is discussed
with reference to a number of special problems, e. g. the critical limit of lenticular
injuries under the influence of age, dose level and period of observation; the influence
of a single or multiple mutation on a population; the relationship between radiation
and the pathogenesis of leukaemia, with reference to uncertainties in the evaluation
of small doses of radiation; and the relationship between a lethal dose of radiation
and the time of death. In comparison with these statistically demonstrable factors,
it is shown on the basis of the response of the spleen to local and whole-body irradiation
that this must involve, in addition to a trigger effect, humoral influences; for evaluation
of the differences in effect observed, no possibilities other than statistical methods
are available. It is pointed out that the normal ability of the spleen to destroy
erythrocytes can be demonstrated with the aid of isotopes; in a way, this constitutes
a statistical method, and radiation damage of the spleen can also be demonstrated
in this way. Emphasis is placed on the necessity of including, in the evaluation of
radiation as cause of disease, other noxae with a similar action.