Methods Inf Med 1970; 09(01): 21-27
DOI: 10.1055/s-0038-1635994
Original article
Schattauer GmbH

Die Ergebnisse eines Fragebogens im Vergleich mit der ärztlichen Diagnose

The Results of a Questionnaire in Comparison to Physicians’ Diagnosis
A. Grüntzig
1   Aus dem Institut für Sozialund Arbeitsmedizin der Universität Heidelberg — Arbeitsphysiologischexperimentelle Abteilung (Direktor: Prof. Dr. H. Schaefer)
,
J. Galla
1   Aus dem Institut für Sozialund Arbeitsmedizin der Universität Heidelberg — Arbeitsphysiologischexperimentelle Abteilung (Direktor: Prof. Dr. H. Schaefer)
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Publication Date:
10 February 2018 (online)

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Der von G. Rose entwickelte und von der WHO empfohlene englische Fragebogen hat zur Schätzung der Prävalenz koronarer Herzkrankheiten (KHK) bereits bei einigen epidemiologischen. Studien (4, 19) Verwendung gefunden. Die Validität dieser Fragen ist vom Autor und einigen skandinavischen Arbeitsgruppen geprüft worden.

Die Einführung dieses Fragebogens in den deutschen Sprachbereich erfordert die Überprüfung seiner Reliabilität und Validität.

Nachdem ersteres in einem Test-Retest-Experiment bereits geschehen ist (11), wird in der vorliegenden Arbeit über den Versuch berichtet, durch den Vergleich der Fragebogen-Verdachtsdiagnose mit der Arztdiagnose als sogenannte Referenzdiagnose einen Überblick über die Validität zu erhalten.

117 Patienten im Alter von 30—65 Jahren wurden mit diesem Fragebogen interviewt. Auf Grund der Arztdiagnose litten 65 von ihnen an einem Herzinfarkt und/oder an Angina pectoris.

In 73% der positiven und 71% der negativen Fälle stimmte das Ergebnis des Fragebogens mit der Entscheidung der Ärzte überein.

Die im Vergleich mit der Referenzdiagnose falsch positiven und falsch negativen Bereiche der Verdachtsdiagnose KHK und der Einfluß der Prävalenz der Symptome auf die Spezifität und Sensitivität werden diskutiert.

The English epidemiologist Rose elaborated a questionnaire, which has been recommended by the WHO and is now used in several international field studies (19) in order to estimate the praevalence of ischaemic heart disease. The validity of the questions was tested by the author and some Scandi. navian research groups.

Reliability and validity had to be newly tested, as the questions have been translated into German. The former has already been done in a test-retest experiment (11), the latter is the aim of this study. Using clinical diagnosis as a reference-test, 117 patients in the age of 30—65 were interviewed. According to the clinical diagnosis 65 of these patients had myocardial infarction and/or angina pectoris. In 73% of the positive and 71% of the negative cases the results of the questionnaire were in agreement with the reference-diagnosis.

The false positive and false negative statements of the questionnaire and the influence of the praevalence on the validity of a test are discussed.