Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2007; 35(03): 163-174
DOI: 10.1055/s-0038-1622614
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Magnetresonanztomographische Befunde bei Hunden mit Verdacht auf fibrokartilaginären Rückenmarksinfarkt

Magnetic resonance imaging findings in dogs with suspected fibrocartilaginous embolization
V. M. Stein
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte)
,
F. Wagner
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte)
2   und dem Department of Clinical Sciences of Companion Animals (Prof. Dr. J. Rothuizen), Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University, The Netherlands
,
C. Bull
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte)
,
A. Gerdwilker
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte)
,
F. Seehusen
3   Aus der Institut für Pathologie (Direktor: Prof. Dr. W. Baumgärtner, Ph.D.), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, sowie dem
,
W. Baumgärtner
3   Aus der Institut für Pathologie (Direktor: Prof. Dr. W. Baumgärtner, Ph.D.), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, sowie dem
,
A. Tipold
1   Aus der Klinik für Kleintiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte)
› Author Affiliations
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Publication History

Eingegangen: 02 June 2006

akzeptiert: 12 November 2006

Publication Date:
05 January 2018 (online)

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Zusammenfassung:

Gegenstand und Ziel: Hunde mit der Verdachtsdiagnose eines fibrokartilaginären Rückenmarksinfarktes wurden retrospektiv im Hinblick auf ihre Befunde der magnetresonanztomographischen Untersuchung (MRT) analysiert. Material und Methoden: Im Zeitraum von Februar 2004 bis Februar 2006 erfüllten 26 Hunde die Einschlusskriterien und gingen in die Studie ein. Bei 22 dieser Hunde erhärtete sich der Verdacht auf einen fibrokartilaginären Rückenmarksinfarkt, von denen sechs Hunde euthanasiert und der Rückenmarksinfarkt histopathologisch bestätigt wurde. Bei den übrigen vier Hunden wurde ein explosiver Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Ergebnisse: Von den 26 Hunden zeigten 18 eine intramedulläre Hyperintensität in der T2-gewichteten Spinecho-(SE-)Sequenz, während sich bei acht Hunden das Rückenmark normointens darstellte. Verschiedene Einflussfaktoren auf die Ausbildung einer Hyperintensität wurden evaluiert. Schlussfolgerungen: Der fehlende Nachweis einer intramedullären hyperintensen Läsion in der T2-gewichteten SE-Sequenz schließt einen fibrokartilaginären Rückenmarksinfarkt nicht aus. Die Zeitspanne vom Auftreten der neurologischen Lähmungserscheinungen bis zur Durchführung der MRT-Diagnostik sowie die Größe und Lokalisation der embolisierten Gefäße können einen wichtigen Einfluss auf das Vorhandensein oder Fehlen der Hyperintensität darstellen. Ein explosiver Bandscheibenvorfall kann vergleichbare MRT-Befunde wie der fibrokartilaginäre Rückenmarksinfarkt hervorrufen. Klinische Relevanz: Die präsentierte Studie liefert wichtige Erkenntnisse in der Diagnostik des fibrokartilaginären Rückenmarksinfarktes mittels MRT.

Summary:

Objective: Dogs suspected to suffer from fibrocartilaginous embolization (FCE) were evaluated in a retrospective study in respect to their findings in magnetic resonance imaging (MRI). Material and methods: Of the 26 dogs (February 2004 to February 2006) which met the inclusion criteria for evaluation, suspicion of FCE was substantiated in 22. Six of these dogs were euthanized, and FCE was confirmed histopathologically. The remaining four of the 26 dogs suffered from explosive disc herniation. Results: Eighteen of the 26 dogs showed an intramedullary hyperintensity in T2-weighted spinecho (SE) images, whereas in the remaining eight dogs the spinal cord was normointense. Different factors possibly influencing the presence or absence of hyperintensity were evaluated. Conclusions: The absence of an intramedullary hyperintensity in T2-weighted images does not exclude the existence of FCE. The time lapsed since onset of clinical signs and the MR imaging as well as the size and localization of the embolized blood vessels may have an important impact on the appearance of FCE during MRI. An explosive intervertebral disc herniation can produce the same MRI findings as FCE. Clinical relevance: The study presented provides important insights into the diagnostic approach in dogs with FCE using MRI.