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DOI: 10.1055/s-0037-1605106
Nicht passiv expandierender TIPS-Stent verbessert das Outcome verglichen mit regulären Stents: eine Fall-Kontroll-Studie
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Transjugulärer portosystemischer Shunt-Stent (TIPS) ist eine effektive Therapie von Komplikationen der portalen Hypertension. Allerdings braucht ein TIPS eine sehr gute Patientenselektion, denn es kann auch eine schwere hepatische Encephalopathie (HE) und sogar kardiale Dekompensation verursachen, was vermutlich mit dem effektiven Durchmesser zusammenhängt. Unterdilatierte Stents expandieren passiv und erreichen innerhalb von 6 Wochen den Nominaldurchmesser, was auch den kürzlich gezeigten Abfall des portosystemischen Druckgradienten (PSPG) nach TIPS erklärt. Wir berichten die weltweit erste Erfahrung mit einem neuen, nicht passiv expandierenden Stent (Viatorr controlled expansion, VTX).
Ziel:
Eine Fall-Kontroll-Untersuchung des Einflusses von VTX auf den klinischen Verlauf.
Methoden:
30 Patienten mit unterdilatierten VTX wurden mit 44 VTS und 36 BMS mit ähnlichem Alter, TIPS-Indikation und Ätiologie der Leberzirrhose verglichen. Klinische, laborchemische und duplexsonographische Daten wurden 7 Tage, 6 Wochen und 3 Monate nach TIPS Implantation erfasst.
Ergebnis:
Nach 3 Monaten zeigen die VTX höhere Flussgeschwindigkeiten im TIPS-Trakt bei niedrigen Raten an TIPS-Thrombose. Die höchsten Raten von TIPS Thrombosen traten bei BMS auf. VTX haben niedrigere MELD-Na-Scores, sowie höhere Serumalbuminspiegel. HE treten bei VTX signifikant seltener auf, und Aszites spricht schneller an. Dies führt zu signifikant niedrigeren Raten stationärer Aufenthalte, insbesondere für Aszites und Sepsis. Die Risiko-Scores (CLIF-C-AD und CLIF-C-ACLF) für Akut-auf-chronisches Leberversagen (ACLF), waren bei VTX am niedrigsten. Die 3-Monats-Mortalität ist nicht signifikant unterschiedlich. Zudem, verändert sich der PSPG nach TIPS in den VTX nicht signifikant.
Schlussfolgerung:
Moderne nicht passiv expandierende Stents verringern stationäre Aufenthalte und reduzieren das ACLF-Risiko bereits nach 3 Monaten in TIPS Patienten. Unsere Studie zeigt erstmals, dass die passive Expansion des TIPS vermutlich mit den Komplikationen nach TIPS zusammenhängen könnte. (NCT03083925).