Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604767
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Karzinogenese und Therapieoptionen bei Ösophagus- und Magenkarzinom: Freitag, 15 September 2017, 11:40 – 13:00, Florenz/Forschungsforum 3
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intrinsische Radio- und Chemosensitivität und Korrelation mit SLC7A11 und OXCT1 im Adenokarzinom des Ösophagus

F Butz
1   Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
,
SL Due
2   Flinders University, Adelaide, Australien
,
I Bastian
2   Flinders University, Adelaide, Australien
,
AK Müller
1   Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
,
K Chiam
2   Flinders University, Adelaide, Australien
,
T Wang
2   Flinders University, Adelaide, Australien
,
R Hummel
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
DI Watson
2   Flinders University, Adelaide, Australien
,
DJ Hussey
2   Flinders University, Adelaide, Australien
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Radio- und Chemoresistenz stellen ein großes Problem in der Behandlung des Adenokarzinoms (EAC) des Ösophagus dar und sind wesentliche Faktoren für die schlechte Prognose. Mehrheitlich akzeptiert ist, dass die metabolische Programmierung und Redoxbalance von Krebszellen das Ansprechen auf Chemoradiotherapie (CRT) beeinflussen. Wir nahmen an, dass Metabolismus- und ROS-regulierende Moleküle nützliche Biomarker zur Bestimmung der CRT-Antwort sein können. Unser Fokus lag auf SLC7A11 und OXCT1, die in anderen Krebszellen mit dem Ansprechen auf CRT assoziiert sind.

Ziele:

Ziel war es, die intrinsische Radio- und Chemosensitivität in EAC Zellen zu messen und zu testen, ob diese mit der SLC7A11- und OXCT1-Expression korrelierten.

Methodik:

Die Chemosensitivität von 8 EAC Zelllinien nach Cisplatin-, bzw. 5-FU-Gabe wurde mithilfe eines Apoptose-Assays (Durchflusszytometrie) bestimmt; Radio-Sensitivität (2 Gy) mittels eines Koloniebildungsassays. Für die Analysen von SLC7A11 und OXCT1 wurden qRT-PCR und Western Blots durchgeführt.

Ergebnis:

Exemplarische Ergebnisse werden in Abb. 1 (Cisplatin und 2 Gy) dargestellt.

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Abb. 1: Surviving Fractions von EAC Zelllinien nach 20 micro-M Cisplatin-, bzw. 2 Gray Bestrahlungstherapie

Betrachtet man eine sowohl chemo- als auch strahlenresistente (OE19) bzw. sensitive (FLO-1) Zelllinie, so fand sich interessanterweise eine hohe Expression von SLC7A11 in resistenten bzw. niedrige Expression von SLC7A11 in sensitiven Zellen. Darüber hinaus korrelierten SLC7A11 und OXCT1 invers miteinander.

Schlussfolgerung:

Die EAC-Subtypen zeigen große Varianz hinsichtlich ihrer Therapieresistenz, wobei die Daten eine wichtige Basis für Folgearbeiten bilden. Wir konnten zudem zeigen, dass auch in EAC Zellen SLC7A11 und OXCT1 mit dem Ansprechen auf CRT assoziiert sind. Weitere Untersuchungen mit Modulation dieser Moleküle können Aufschluss über deren Potential zur Prädiktion und Überwindung von Resistenzen geben.