Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1602016
4. Mai 2017
Postersession „Infektionsschutz“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erstuntersuchung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge – ein bundesweites Lagebild

K Voss
1   Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Altona, Fachamt Gesundheit, Hamburg
,
S Pruskil
1   Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Altona, Fachamt Gesundheit, Hamburg
,
F Noll
1   Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Altona, Fachamt Gesundheit, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Verbesserung sowie Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen durch Bestandsaufnahme, Netzwerkbildung und fachlichen Austausch zwischen den Akteuren.

Methode::

Teilstrukturierte Telefonbefragung von Gesundheitsministerien, -behörden und -ämtern.

Ergebnis::

Die Ergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt.

Schlussfolgerung::

Die Schlussfolgerungen werden auf dem Kongress vorgestellt.

Hintergrund::

Die unbegleiteten minderjährigen Ausländer (UMA) stellen innerhalb der Flüchtlinge eine besonders vulnerable Gruppe dar, weil sie neben den großen Stressoren, die eine Flucht aus der Heimat mit sich bringt, zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind. Diese sind vor allem der fehlende familiäre Rückhalt, zudem eine besondere seelische Verletzlichkeit und körperliche Unterlegenheit gegenüber den Älteren, dies gilt insbesondere für die weiblichen Minderjährigen. Durch die im Rahmen der Flüchtlingswelle stark angestiegene Zahl der UMA, die seit dem Jahr 2015 nach Deutschland kommen, stellt sich auch die Frage nach einer adäquaten medizinischen Versorgung dieser Jugendlichen, beginnend mit der gemäß §62 des Asylverfahrensgesetzes verpflichtenden Eingangsuntersuchung, welche nach der Inobhutnahme durch die Jugendämter veranlasst wird. Bundesweit gibt es diesbezüglich keine einheitlichen Richtlinien und Qualitätsstandards. Somit sind diese Untersuchungen bisher regional sehr unterschiedlich gestaltet. Dies betrifft im Einzelnen den Umfang laborchemischer Untersuchungen, der Impfungen und des Tuberkulose-Screenings, die Kommunikation mit den Flüchtlingen sowie die Dokumentation und Weitergabe von Informationen. Zudem kommen die untersuchenden Ärzte aus unterschiedlichen Bereichen.