Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P441
DOI: 10.1055/s-0036-1592883

Outcome nach intrauteriner Laserablation broncho-pulmonaler Sequestrationen

I Gottschalk 1, M Mallmann 1, A Müller 2, A Geipel 3, U Gembruch 3, B Strizek 3, C Berg 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Köln, Abteilung für Pränatale Medizin und Gynäkologische Sonografie, Köln, Deutschland
  • 2Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinik Bonn, Neonatologie, Bonn, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland

Zielsetzung: Das Outcome nach intrafetaler Laserablation broncho-pulmonaler Sequestrationen sollte untersucht werden.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung aller Feten, die innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren aufgrund einer mit massivem Pleuraerguss assoziierten broncho-pulmonalen Sequestration mittels intrafetaler Laserablation behandelt wurden. Untersucht wurden die klinische Erfolgsrate, die pränatale sonographische Remissionsrate und die postnatale Operationspflichtigkeit.

Ergebnisse: 10 Feten mit broncho-pulmonaler Sequestration und massivem Pleuraerguss wurden im Studienzeitraum behandelt. 9 Feten hatten eine linksseitige und ein Fet eine rechtsseitige Sequestration. Alle hatten einen deutlichen Mediastinalshift, ein Hydramnion, aber normale Dopplerparameter.

Das durchschnittliche SS-Alter zum Zeitpunkt der Laserung betrug 31+5 Schwangerschaftswochen (24+0 – 33+5 SSW). 7 Feten wurden einmalig und 3 Feten zweimalig binnen weniger Tage gelasert. Bei 9/10 Feten konnte das zuführende Gefäß verschlossen werden, der Pleuraerguss trat nicht mehr auf. In einem Fall kam es nach frustraner Laserablation mit anschließender Pleuradrainage zum vorzeitigen Blasensprung, Amnioninfektionssyndrom und Geburt in der 30 SSW.

4 von 10 Feten wurden postnatal wegen Tumorresiduen sequestrektomiert. Die Beurteilung der Remission (Teil- oder Komplettremission) im Rahmen der letzten Ultraschalluntersuchung vor Geburt war in 3 von 10 Fällen unzutreffend.

Alle Kinder überlebten gesund.

Zusammenfassung: Die intrafetale Lasertherapie broncho-pulmonaler Sequestrationen hat eine sehr hohe Erfolgsrate und ist nur mit einer geringen Rate von Re-Interventionen und geringem Risiko für einen vorzeitigen Blasensprung vergesellschaftet. Die intrauterine sonographische Einschätzung der postnatalen Operationspflichtigkeit ist jedoch wenig verläßlich.