Hintergrund: Für die Behandlung endothelialer Hornhauterkrankungen haben sich in den letzten Jahren
hintere lamelläre Verfahren etabliert. Optimale visuelle und refraktive Ergebnisse
werden insbesondere durch eine geringe Transplantatdicke als auch eine exzellente
Lamellenoberfläche erreicht. Die MELEK als Fortentwicklung der ultradünnen lamellären
Technik stellt darüberhinaus einen Meilenstein hinsichtlich der Sicherheit bei der
Transplantatgewinnung dar. Wir berichten über die refraktiven Ergebnisse 1 Jahr nach
MELEK. Methoden: Auf einer künstlichen Vorderkammerbank wurde das gespendete Volltransplantat zunächst
mit einem Mikrokeratom (Moria, Schneidekopf 300 µm) lamellär zugeschnitten. Anschließend
erfolgte mittels Excimer-Laser (Esiris, Schwind) eine OCT-kontrollierte Glättung und
Verdünnung der zentralen 8 mm-Zone auf < 100 µm im myopen Ablationsprofil. Das ultradünne
Transplantat (8 mm Durchmesser) wurde anschließend in die Vorderkammer implantiert
und mittels Luft fixiert. Visus, subjektive und objektive Refraktion (Sph, Zyl, SÄ)
wurden bis 12 Monate (M) postoperativ erfasst. Ergebnisse: Bisher wurden 43 Augen seit 2013 prospektiv analysiert. Die mittlere Ablationstiefe
betrug intraoperativ 77 ± 32 µm, entsprechend ca. -4 D. Der mittlere Visus (Dezimal)
lag präoperativ bei cc 0,24 ± 0,2 und stieg auf cc 0,80 ± 0,1 an. Die Sphäre lag präoperativ
bei -0,19 ± 2,7 D, postoperativ nach 3 – 6 M bei +0,97 ± 1,2 D und nach 12 M bei +0,75
± 1,0 D. Es kam zu keiner signifikanten Änderung der Zylinderwerte (p < 0,05). Das
sphärische Äquivalent betrug präoperativ -0,73 ± 2,7 D, postoperativ +0,64 ± 1,0,
+0,54 ± 1,0 sowie +0,47 ± 1,0 D (3, 6, 12 M). Nach einem Jahr lag die Hyperopisierung
im Mittel bei +0,47 D. Schlussfolgerungen: Die MELEK ist ein innovatives und sicheres Verfahren im Bereich der ultradünnen DSAEK
mit guten funktionellen Ergebnissen. Es zeigte sich eine deutlich geringere Hyperopisierung
als nach Standard-DSAEK-Verfahren. Durch Wahl eines planen Profils bei der Laserablation
könnte die postoperative Hyperopisierung weiter reduziert werden.