Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV42
DOI: 10.1055/s-0035-1569196

Therapieoptionen zur Behandlung der Limbusstammzellinsuffizienz

N Torun 1, T Steurer 1, AK Maier 1, J Gonnermann 1, MKJ Klamann 1, E Bertelmann 1, AM Joussen 1
  • 1Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Hintergrund: Die Limbusstammzellinsuffizienz (LSI) führt häufig zu einer diffusen Vaskularisation und zu einem Transparenzverlust der Hornhaut. Die Behandlung der LSI stellt eine Herausforderung dar. Methoden: Wir haben die funktionellen Ergebnisse und Komplikationen von 3 Patienten mit einer Limbusstammzellinsuffizienz, die mit unterschiedlichen chirurgischen Verfahren versorgt wurden, ausgewertet. Patient 1 erhielt eine autologe Stammzelltransplantation, Patient 2 wurde mit einem allogenen Limbustransplantat versorgt und bei dem 3. Patienten erfolgte eine perforierende Limbokeratoplastik. Ergebnisse: Der Visus stieg von präoperativ im Mittel von 0,02 (0,02 – 0,03) auf postoperativ 0,22 (0,05 – 0,4) an. Bei 2 Patienten erfolgte postoperativ eine subkonjunktivale Avastin Injektion. Bei einem Patienten trat trotz systemischer Immunsuppression 1 Monat postoperativ eine Abstoßungsreaktion auf. Nach Fadenentfernung und intensiver Behandlung mit Steroiden klarte das Transplantat wieder auf. Schlussfolgerungen: Das Vorgehen bei einer LSI sollte abhängig vom Ausgangsbefund differenziert erfolgen. Therapieoptionen sind eine autologe Limbustransplantation, eine perforierende Limbokeratoplastik oder eine Transplantation von allogenem Limbus. Wobei die Transplantation von allogenem Gewebe mit einem erhöhten Risiko für eine Immunreaktion einhergeht.