Hintergrund: Die Sicherheit und Effektivität der Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) bei fehlendem Linsenkapselapparat zu untersuchen. Methoden: In unserer retrospektive, Single-Centre Vergleichstudie wurden 17 Augen (davon 8 aphak, 4 mit einer irisfixierten Linse, 4 mit einer Vorderkammerlinse und 1 mit einer luxierten sulcusfixierten Linse) die zur geplanten DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) aufgenommen wurden eingeschlossen. Die Option einer simultanen intraokulären Linsenimplantation (IOL) wurde in der präoperativen Evaluation mit allen Patienten diskutiert. Alle DMEK Operationen wurden vom gleichen erfahrenen Operateur durchgeführt. Der best-korrigierter Fernvisus und die Hornhautdicke wurden präoperativ untersucht, sowie die Komplikationsrate und das Transplantatüberleben wurden postoperativ evaluiert. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 20 Monaten (1 – 36 Monaten). Ergebnisse: Der Visus konnte bei allen Patienten gebessert werden. In der Aphakiegruppe von 1,5 LogMAR präoperativ auf 1,3 LogMAR 3 Monate postoperativ und von 1,2 LogMAR auf 0,6 LogMAR in der irisfixierten IOL Gruppe. Eine Luftmigration in die Hinterekammer oder in den Glaskörper war bei allen aphaken Patienten ohne sekundäre IOL-Implantation schon am ersten postoperativen Tag zu sehen. Die Transplantatdislokation war die häufigste Komplikation, sodass eine erneute Luftfüllung der Vorderkammer erfolgen musste. Diese war häufiger in der Aphakiegruppe erforderlich (71% Aphakiegruppe gegen 60% in der irisfixierten IOL Gruppe). Es wurde weder eine Flap Dislokation in den Glaskörperraum noch eine Transplantatabstößung beobachtet. Schlussfolgerung: Die DMEK ist bei schwierigen Ausgangsituationen wie aphaken Augen anspruchsvoll aber möglich. Eine IOL Implantation die als Diaphragma dient, um die Luftmigration zu vermeiden und stabile vordere Augenverhältnisse bietet, ist jedoch nicht zwingend erforderlich, wird aber bevorzugt.