Thorac Cardiovasc Surg 2015; 63 - P0051
DOI: 10.1055/s-0035-1556042

Definition der systemischen Immunantwort (SIRS) nach Pulmonalklappenersatz auf zellulärer und humoraler Ebene

K. Nieschke 1, M. Thorn 1, P. Lurz 1, A. Tarnok 1, I. Dähnert 1, R. Wagner 1
  • 1Klinik für Kinderkardiologie, Herzzentrum Leipzig, Germany

Einleitung: Eine durch Fremdkörperimplantationen, wie dem Pulmonalklappenersatz, ausgelöste systemische Immunreaktion (SIRS) kann u.U. ein Organ- und Implantatversagen auslösen. Das SIRS kann durch den Eingriff selbst oder das implantierte Material ausgelöst werden. Als Alternative zum klassischen chirurgischen Pulmonalklappenersatz (OPKE) wird die Immunantwort nach minimalinvasivem, perkutanen Pulmonalklappenersatz (PPKE) verglichen. Die dafür genutzten Pulmonalklappen enthalten ein Xenograft.

Methodik: Zu definierten Zeitpunkten nach dem Eingriff wurden Blutproben von Patienten (PPKE vorausgehende Stent-Implantation (Stent; n = 10), PPKE (n = 10) oder OPKE (n = 10)) entnommen (Median: 14 Jahre) und hinsichtlich klinischer Daten (AF, HF, Temp.), unspezifisch paraklinischer (CBC, LDC, CrP) und spezifisch paraklinischer (IL-12p70/1β/2/6/8/10, TNFa, PCT) Daten verglichen. Eine Analyze der Leukozyten (-subpopulationen) erfolgte durchflusszytometrisch.

Ergebnisse: Entzündungsmarker, wie IL-6 und IL-8 sind innerhalb der ersten 72h nach Stent und PPKE erhöht, die PCT-Konzentration ist nicht erhöht. Die Granulozytenzahl der neutrophilen Subpopulation ist 24h nach Eingriff erhöht (PPKE und OPKE). Die Monozytenzahl hat sich nach keinem Eingriff signifikant geändert. Die Leukozyten nehmen innerhalb der ersten 24h nach Eingriff, begründet durch eine T-Zell-Verringerung, ab.

Schlussfolgerung: Die Analyze der genannten Parameter ermöglicht eine Untersuchung des SIRS / der Immunantwort nach PPKE oder OPKE. Weitere Untersuchungen und größere Studiengruppen sollen die Ergebnisse bestätigen und erweitern.