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DOI: 10.1055/s-0035-1555551
Zentrales Patientenmanagement an einer deutschen Universitätsklinik – zentrales Steuerelement im DRG Zeitalter
Hintergrund und Zielsetzung: Ein zentrales Patientenmanagement (ZPM), über das die stationäre Patientenaufnahme, Diagnostik und Planung von Interventionen mit Koordination der Funktionskapazität und der Koordination der im Krankenhaus zur Verfügung stehenden Ressourcen organisiert wird, ist in den meisten Krankenhäusern nicht vorhanden. In Zukunft wird es im Hinblick auf patientenorientierte Abläufe und aus ökonomischen Gesichtspunkten nach Einführung der DRG's wichtig sein, eine Koordinationstelle zu besitzen, die die Abläufe in einem Klinikum organisiert. Die Kommunikation mit Patienten, Hausärzten, Nachsorgeeinrichtungen etc. sowie eine Qualitätskontrolle wird zusätzlich deutlich verbessert. Ziel war der Aufbau eines ZPM in einer Universitätsklinik, mit dem durch adäquate Organisations- und Kommunikationsstrukturen die präoperativen Liegezeiten reduziert, sowie die Funktions- und Bettenkapazitäten optimal ausgenutzt werden.
Ergebnisse: Das System des ZPM wurde vor 16 Monaten erfolgreich eingeführt. So konnte in den ersten 3 Monaten nach Einführung des ZPM's die präoperative Liegezeiten nahezu halbiert und die Anzahl der stationär behandelten Patienten deutlich gesteigert werden. Von 1/2002–8/2002 wurden insgesamt 1717 Patienten und damit deutlich mehr als im Vorjahr stationär aufgenommen. Der Anteil an Notfallpatienten lag mit 490 Patienten bei 28,5%. Die Evaluation der Patientenzufriedenheit zeigte im Vergleich der ersten 3 Monate mit den folgenden 6 Monaten eine deutliche Verbesserung. Waren im ersten Zeitraum 59,8% der Patienten sehr gut mit der ärztlichen Betreuung auf Station zufrieden, so waren es im zweiten Zeitraum 72,2%. Ähnliche Verbesserung der Einschätzung der Patienten fanden sich für die Betreuung bei Einweisung, sowie in der Ambulanz und in bezug auf die Pflege in den unterschiedlichen Bereichen.
Zusammenfassung: Mit dem ZPM ist eine zukunftsorientierte klinische Ablaufstruktur an einer chirurgischen Universitätsklinik eingeführt worden, die wesentlich zur Liegezeitverkürzung, Fallzahlerhöhung und gleichzeitiger Qualitätsverbesserung beiträgt. Dieses Instrument lässt sich auch auf andere Fachabteilungen übertragen und scheint in Zeiten der DRG's ein unumgängliches Instrument zu sein um unnötigen Leerlauf in einer Klinik zu vermeiden.