Abstract
Background: The term “hebephilia” describes the sexual preference for minors at an early pubertal
body age. For most clinicians the definition of hebephilia is not obvious and not
integrated as a separate category in the DSM-5.
Method: N = 222 self-motivated applicants from the community for the therapy program of the
Prevention Project Dunkelfeld in Berlin were assessed concerning their sexual preference
towards minors.
Results: Approximately two-thirds (n = 153) showed a sexual interest in early pubertal minors (15 % exclusively; 85 %
non-exclusively). Approximately 95 % reported having sexually abused children and/or
having used child abusive images at least once in their lifetime. Hebephiles reported
a significantly higher level of clinically relevant distress and personality characteristics,
as well as more offense-supportive attitudes compared to normative samples.
Conclusion: Hebephilia can be differentiated from pedophilia in terms of sexual interest for
the body age of the minor. Associated personal distress, deviant personality characteristics
as well as sexual behavior problems suggest that hebephilia can fulfill the criteria
of a sexual disorder which should be considered in classification systems (DSM, ICD).
Zusammenfassung
Hintergrund: Der Begriff „Hebephilie” bezeichnet die sexuelle Präferenz für das frühpubertäre
Körperschema. Die sexuelle Präferenzbesonderheit „Hebephilie“ und ihr möglicher Störungscharakter
ist vielen Klinikern unbekannt.
Methode: Bei N = 222 eigenmotivierten Männern, die sich zwischen 2005 und 2011 für die Teilnahme
an dem Therapieprogramm des Präventionsprojektes Dunkelfeld in Berlin interessierten,
wurde die Prävalenz der sexuellen Ansprechbarkeit für die verschiedenen Stadien des
pubertären Körperschemas sowie assoziierte sexuelle Verhaltensprobleme und Belastungsmerkmale
erfasst.
Ergebnisse: Etwa zwei Drittel erfüllten die Kriterien einer Hebephilie. 15 % der Hebephilen wiesen
eine ausschließliche sexuelle Präferenz für das frühpubertäre Körperschema auf, bei
der überwiegenden Mehrheit lagen diagnostische Mischbilder vor. Nahezu alle Betroffenen
gaben an, bereits sexuellen Kindesmissbrauch begangen und/oder entsprechende Missbrauchsabbildungen
genutzt zu haben. Hebephile berichteten zudem eine höhere klinische Symptombelastung
und auffälligere Persönlichkeitscharakteristika sowie mehr Missbrauch begünstigende
Einstellungen als entsprechende männliche Vergleichsstichproben.
Schlussfolgerung: Die sexuelle Präferenz für das frühpubertäre Körperschema (Tanner‑Stadien 2 und 3)
kann klinisch von einer sexuellen Präferenz für vorpubertäre Kinder differenziert
werden. Aufgrund des assoziierten persönlichen Leidensdrucks, abweichender Persönlichkeitscharakteristika
sowie problematischer sexueller Verhaltensweisen sind die Kriterien einer sexuellen
Störung erfüllt, was in den Klassifikationssystemen DSM und ICD berücksichtigt werden
sollte.
Den vollständigen Artikel finden Sie unter http://dx.doi.org/10.1055/s-0034-1398960
Key words
hebephilia - pedophilia - child sexual abuse - prevention - DSM-5 - ICD-11
Schlüsselwörter
Hebephilie - Pädophilie - sexueller Kindesmissbrauch - Prävention - DSM-5 - ICD-11