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DOI: 10.1055/s-0034-1398602
Assoziation der Handgreifkraft mit subjektiver Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Ergebnisse der Baseline-Erhebung der lidA-Studie
Association of Hand Grip Strength with Subjective Health and Work Ability. Results of the Baseline Survey of the lidA StudyPublication History
Publication Date:
23 March 2015 (online)


Zusammenfassung
Ziel: In der BMBF-geförderten Studie lidA – leben in der Arbeit – wird die Handgreifkraft als objektive Größe zur Beschreibung der Gesundheit der Studienpopulation erfasst. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Assoziation der Handgreifkraft mit Merkmalen der subjektiven Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu analysieren.
Methodik: In der Ersterhebung in 2011 wurden 6 585 Interviews mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Jahrgänge 1959 und 1965 realisiert, in denen u. a. Aspekte zu Erwerbstätigkeit und Gesundheit erfasst wurden. Die maximale isometrische Handgreifkraft wurde mithilfe eines Dynamometers aus 4 Messungen bestimmt. Die Untersuchung basiert auf 6 195 erwerbstätigen Personen, die der Durchführung des Greifkrafttestes zugestimmt hatten. Die Determinanten der Handgreifkraft werden mithilfe nichtparametrischer Verfahren bivariat analysiert und ihre relative Bedeutung unter Anwendung einer multiplen linearen Regressionsschätzung untersucht.
Ergebnisse: In der deskriptiven Analyse zeigen sich einzelne statistisch signifikante Medianunterschiede (p<0,05) zwischen Männern und Frauen sowie der jüngeren und älteren Kohorte. Nach Ausschluss implausibler Werte werden für die verbleibenden Fälle einzelne statistisch signifikante Greifkraftunterschiede zwischen den Kategorien des gegenwärtigen Gesundheitszustandes, der physischen und psychischen Arbeitsfähigkeit sowie der Anzahl von Schmerzlokalisationen beobachtet. Tendenziell lassen sich größere Ausprägungen in den Kategorien der besseren Gesundheit und Arbeitsfähigkeit sowie bei geringeren Anzahlen von Schmerzlokalisationen beobachten. Für das geschätzte Regressionsmodell ergibt sich durch den Einbezug der erklärenden Variablen Alter, BMI, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit ein korrigiertes R² von 0,036 für Männer bzw. 0,05 für Frauen.
Schlussfolgerung: Zwischen den Kategorien der getesteten Variablen wurden einzelne statistisch signifikante Greifkraftunterschiede (±0,0–4,0 kg) beobachtet. Die Variabilität der Handgreifkraft lässt sich unter Berücksichtigung der einbezogenen Variablen jedoch nicht hinreichend erklären. Wenngleich die gefundenen Ergebnisse die theoretischen Vorüberlegungen grundsätzlich stützen, ist ihre Bedeutung mit den vorliegenden Ergebnissen nicht hinreichend zu klären. Da die Greifkraftanalyse besonders im individuellen zeitlichen Verlauf von Bedeutung ist, wird diese Analyse längsschnittlich erweitert und die Untersuchung der Handgreifkraft als Prädiktor für die Entwicklung der individuellen Gesundheit ermöglicht.
Abstract
Aim: In the BMBF-funded lidA study – leben in der Arbeit – hand grip strength is taken as an objective measure for describing the health of the study population. The aim is to analyse the association of grip strength with characteristics of subjective health and work ability.
Methods: During the 1st investigation in 2011 there were 6 585 interviews with employed persons born in 1959 and 1965 and subject to social insurance contributions. The survey included aspects of employment and health. The maximum isometric hand grip strength was determined with a dynamometer from a series of 4 measurements. The examination refers to 6 195 employed persons who approved the realisation of the grip strength test. The determinants of grip strength are analysed bivariately based on non-parametric methods and examined concerning their relative importance using a multiple linear regression.
Results: In the descriptive analyses statistically significant median differences (p<0.05) appear between men and women as well as persons of the younger and older cohort. After excluding implausible values some statistically significant differences in grip strength can be observed between the categories of current health condition, physical and mental work ability and the number of pain localisations. The trend for the larger grip strength occurrences can be noted in the categories of better health and work ability plus a smaller number of pain localisations. From the combined analysis of the explanatory variables of age, BMI, health and work ability within the estimated regression model results a corrected R² of 0.036 for men or, respectively, 0.05 for women.
Conclusion: Between the categories of selected health and work ability related variables some statistically significant differences of grip strength (±0.0–4.0 kg) were observed. However, the variability of grip strength cannot be explained sufficiently by the data used. Although the results obtained support the preliminary assumptions, the relevance of this matter could not be resolved adequately with the data under consideration. Given that analysing grip strength is important in the individual temporal process, the results will be extended by longitudinal analyses to facilitate the analysis of hand grip strength as predictor of the development of individual health.