Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV48
DOI: 10.1055/s-0034-1396499

Verbliebene Indikationen der Photodynamischen Therapie (PDT)

N Schellert 1, N Krause 1, J Wachtlin 1
  • 1Berlin – Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus

Hintergrund: Die PDT ist in Deutschland zur Behandlung der exsudativen AMD mit überwiegend klassischer CNV und der CNV bei pathologischer Myopie zugelassen. Sie ist im Laufe der Zeit jedoch größtenteils durch die intravitreale Anti-VEGF-Gabe ersetzt worden. Dennoch gibt es weiterhin Indikationen, bei denen die PDT sinnvoll und erfolgreich eingesetzt werden kann. Zur Beurteilung, bei welchen Erkrankungen die PDT weiterhin einen Stellenwert hat, haben wir retrospektiv die photodynamischen Therapien der letzten 1,5 Jahre aus unserer Klinik ausgewertet.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2013 bis 09/2014 haben wir bei 11 Patienten eine PDT durchgeführt. Bei den Diagnosen handelte es sich um Aderhauthämangiome (5 Pat.), chronische RCS (3) und 3 Patienten mit polypoidaler choroidaler Vaskulopathie (PCV) ohne Ansprechen auf intravitreal verabreichtes Anti-VEGF. Alle 3 Gruppen erhielten unterschiedliche Beleuchtungs- und Infusionszeiten, die 3 Patienten mit PCV zusätzlich weitere Anti-VEGF-Injektionen. Bei den 5 Patienten mit AH-Hämangiom kam es bei allen Patienten zu einer deutlichen Abnahme der Exsudation, in den meisten Fällen auch zu einer Verkleinerung der subretinalen Prominenz. Bei den Patienten mit chronischer RCS kam es in 2 von 3 Fällen ebenfalls zu einer Befundbesserung, jedoch aufgrund der langen Krankheitsanamnese und den damit verbundenen Photorezeptordefekten nur zu geringem Visusgewinn. Bei den Patienten mit PCV lagen in allen 3 Fällen präoperativ deutliche Umbauprozesse der Netzhautstrukturen vor, die postoperativ keine wesentliche Verbesserung zeigten.

Schlussfolgerung: Es gibt weiterhin Indikationen wie das Aderhauthämangiom und die chronische RCS bei denen die PDT erfolgreich eingesetzt werden kann. Die PDT kann über einen längeren Zeitraum zur Reduktion des intra- und subretinalen Ödems führen. Die Visusprognose hing bei allen 3 Gruppen vom Vorschaden des Pigmentepithels und der Photorezeptorzellen durch die chronische Exsudation ab.