Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV32
DOI: 10.1055/s-0034-1396483

Funktionelle Ergebnisse nach „Mikrokeratom- und Excimer-Laser-gestützter endothelialer Keratoplastik“ (MELEK)

K Palka 1, C Thannhäuser 1, H Aurich 1, H Häberle 1, DT Pham 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln

Hintergrund: Die posteriore lamelläre Keratoplastik ist ein Standardverfahren zur operativen Therapie endothelialer Hornhauterkrankungen. Vorteile der DSAEK (Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty) sind eine geringe Re-Bubblingrate sowie eine einfache Lamellenpräparation und -implantation. Irregularitäten im Interface und die Dicke des Transplantates stellen mögliche Limitationen der postoperativen Funktion dar. Vorgestellt werden die funktionellen Ergebnisse nach Mikrokeratom- und Excimer-Laser-gestützter endothelialer Keratoplastik (MELEK).

Methoden: An der Spenderhornhaut erfolgte nach einem Mikrokeratomschnitt (Moria, 300 µm) auf der künstlichen Vorderkammerbank mit einem Excimer-Laser (Esiris, Schwind) eine Ausdünnung und Glättung bis auf ca. 100 µm Restdicke unter Online-Pachymetrie-Kontrolle (Heidelberg Engineering). Nach Trepanation (8 mm) wurde die Lamelle in die Vorderkammer implantiert und mittels einer Luftblase fixiert.

Ergebnisse: Seit 2013 wurden 23 Augen prospektiv kontrolliert, davon 9 als Tripleprozedur mit Kataraktoperation. Das Patientenalter lag im Mittel bei 73 ± 1 Jahren. Der bestkorrigierte Visus stieg von 0,3 ± 0,12 präoperativ (n = 23) auf 0,39 ± 0,17 (n = 15) nach 1 Monat, 0,52 ± 0,27 (n = 11) nach 3 Monaten und 0,75 ± 0,15 (n = 6) nach 6 Monaten. Die korneale Gesamtdicke betrug einen Monat postoperativ 700 µm ± 104 (n = 15), nach 3 Monaten 678 ± 114 µm (n = 10) und nach 6 Monaten 613 ± 95 µm (n = 6). Die Transplantatdicke lag einen Monat postoperativ bei 139 µm ± 48 (n = 15), nach 3 Monaten bei 135 ± 62 µm (n = 10) und nach 6 Monaten bei 94 ± 16 µm (n = 6).

Schlussfolgerung: Die Mikrokeratom- und Excimer-Laser-gestützte endotheliale Keratoplastik (MELEK) ist eine neue und sichere Methode im Bereich der hinteren lamellären Keratoplastik und scheint funktionelle Vorteile gegenüber der konventionellen DSAEK zu haben.