Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV07
DOI: 10.1055/s-0034-1396456

Vorderkammerkontamination im Rahmen der Phakoemulsifikation

H Aurich 1, H Häberle 1, C Thannhäuser 1, DT Pham 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln

Hintergrund: In vorangegangenen Arbeiten lag die Zahl der Patienten mit einer auf Bakterien positiv getesteten Vorderkammer im Rahmen der Kataraktoperation zwischen 0 und 40 Prozent. Die Bedeutung der Vorderkammerkontamination für die Inzidenz der postoperativen Endophthalmitis ist bislang weitgehend ungeklärt.

Methoden: 207 konsekutiven Augen von 199 Patienten innerhalb von 3 Wochen zur Phakoemulsifikation wurden nach der ersten Parazentese und nach Abschluss der OP nach Frosting des Tunnels Vorderkammerproben von jeweils 0,1 ml entnommen, die in einer aeroben Blutkulturflasche für 5 Tage inkubiert wurden.

Ergebnisse: Bei n = 204 Patienten konnte präoperativ und bei n = 205 Patienten postoperativ eine Probe gewonnen werden. Keine der Proben zeigte ein Wachstum aerober Keime (n = 409). Eine Patientin erlitt postoperativ eine Endophthalmitis (Staphylococcus epidermidis).

Schlussfolgerungen: Sterile intrakamerale Verhältnisse in der Vorderkammer während der Kataraktoperation sind möglich. In einigen der vorangegangenen Arbeiten ist von einem intraoperativen Reflux aus dem Bindehautsack in die Vorderkammer auszugehen. Die Bedeutung einer intrakameralen Antibiose -wie von der ESCRS empfohlen – ist kritisch zu hinterfragen.