ergopraxis 2014; 7(11/12): 51
DOI: 10.1055/s-0034-1396069
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Therapiehunde – Ein Einblick


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Publication Date:
13 November 2014 (online)

 
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Ergo- Dog soll ein Ratgeber für die Ausbildung und für den Einsatz eines Therapiehundes sein. Leider gehen die Autoren aber zu sehr auf ergotherapeutische Krank heits bil der und die Grundausbildung eines Hundes ein. Der Ausbildungsteil zum Therapiehund umfasst nur 25 der 184 Seiten. Den Einsatz des Hundes in der Ergotherapie handeln die Autoren sogar in nur sechs Seiten ab. Bebilderte praktische Übungen beschränken sich auf zwei Beispiele in den Bereichen Pädiatrie und Geriatrie und fallen minimalistisch aus. Bei der Ausbildung zum Therapiehund fehlen Themen wie Stresso ren und Stresssymptome beim Hund, Gründe, weshalb ein Hund nicht in den Einsatz darf, was beim Einsatz zu beachten ist und Gesundheitsrisiken durch den Hund wie Kratzer, Bisse, Zoonosen usw. Es fehlen zudem die Zielsetzungen für den Einsatz des Hundes.

Dagegen handelt fast eine Seite von Desinfektion und Händewaschen. Ergotherapeuten sollten in Hygiene bestens geschult sein. Die Autorin hält eine Ausbildung für einen Mensch-Hund-Besuchsdienst für unnötig. Aus recht lichen Gründen sollte dieser aber eine Schulung und Qualifikation erhalten. Auch Kleidung für Hunde wie Babysocken finde ich im Gegensatz zu den Autoren wichtig, denn die Krallen können die dünne Haut älterer Menschen verletzen.

Das Buch eignet sich für erste Einblicke in die Ausbildung eines Therapiehundes. Für eine qualifizierte Ausbildung hält der Inhalt aber nicht, was der Titel verspricht. Keinesfalls kann das Buch eine fundierte Ausbildung ersetzen.

Gabriele Voigt-Papke, Ergotherapeutin, Therapiebegleithundeführerin, schult Teams für den Besuchshundedienst in Lübbecke.