Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2014; 4(5): 310-317
DOI: 10.1055/s-0034-1395764
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Vaskulitiden – Von der Diagnose zur Therapie

Julia Weinmann-Menke
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Publication Date:
05 December 2014 (online)

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Eine Vielzahl an möglichen Manifestationsformen und klinischen Symptomen machen Vaskulitiden zu einer diagnostischen Herausforderung. Die Symptome reichen von minimalen Hautveränderungen bis zu akutem Nierenversagen oder tumorartigen Gefäßveränderungen. Das Wissen, dass alle diese Manifestationen Zeichen einer Vaskulitis sein können, ermöglicht eine schnelle Diagnose, die je nach Art der Vaskulitis für den Erhalt der Organfunktion bedeutsam sein kann.

Kernaussagen

  • Bei unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Fieber, Arthralgien und Myalgien sollte man immer an das mögliche Vorliegen einer Vaskulitis denken. Nur dann können die richtige Diagnostik und Therapie in die Wege geleitet werden.

  • Die Klassifizierung der Vaskulitiden gemäß der Chapel-Hill-Konsensus-Konferenz richtet sich nach der Größe der dominierend befallenen Gefäße, allerdings können alle Vaskulitiden auch auf andere Gefäßbereiche übergreifen.

  • Die Immunsuppression erfolgt nach dem Prinzip der sequenziellen Therapie aus Remissionsinduktion und anschließendem Remissionserhalt.

  • Neben einer frühzeitigen Diagnosestellung sind regelmäßige Verlaufskontrollen zur Aktivitätsbeurteilung und zum Therapiemonitoring wichtig.

  • Die Durchführung randomisierter Studien ist aufgrund der Seltenheit vieler Vaskulitisformen eine Herausforderung.

  • Die Entwicklung zielgerichteter, nebenwirkungsärmerer Therapieoptionen und Möglichkeiten des effektiven Therapiemonitorings sollten Aufgaben der aktuellen und zukünftigen Forschung sein.

  • Je früher die Diagnosestellung und damit optimale Therapieeinleitung erfolgt, umso größer ist die Chance, eine Einschränkung der Organfunktion oder Funktionsverlust zu vermeiden.

Ergänzendes Material