Zusammenfassung
Hintergrund: Bei Einrichtungsvergleichen von kardiologischen Rehabilitationskliniken wird die
Ergebnisqualität aufgrund erschwerter Quantifizierbarkeit bislang vernachlässigt.
Im Folgenden wird ein mehrfaktorielles Modell zur Messung des individuellen Rehabilitationserfolgs
vorgestellt. Dieses Modell soll sowohl eine interne als auch externe Qualitätssicherung
ermöglichen.
Methodik: Von 01/2010 bis 12/2012 wurden 5 123 Patienten in 21 Kliniken konsekutiv in die prospektive
multizentrische Registerstudie EVA-Reha
®
Kardiologie eingeschlossen. Die Änderungen von 13 Qualitätsindikatoren aus den Bereichen
kardiovaskuläre Risikofaktoren, körperliche Leistungsfähigkeit und subjektive Gesundheit
während der Rehabilitation wurden mittels Einteilung in Schweregrade anhand von Empfehlungen
von Fachgesellschaften oder Assessments bewertet. Es wurden ausschließlich interventionsbedürftige
Parameter eines Patienten beurteilt und Veränderungen nur bewertet, wenn sie eine
klinisch relevante Grenze überschreiten, die Minimal Important Difference (MID). Die
13 Qualitätsindikatoren wurden in einem multiplen Ergebniskriterium (MEK) zusammengeführt.
Ergebnisse: Für alle Patienten (71,7±7,4 Jahre, 76,9% Männer) konnte das im arithmetischen Mittel
5,6 Indikatoren umfassende MEK gebildet werden. Nach Adjustierung für soziodemografische
und klinische Basisparameter bei Reha-Beginn wurde anhand der Mittelwerte der Residuen
die Rangfolge der Kliniken ermittelt. Für die einzelnen Kliniken wurden die Ergebnisse
der Qualitätsindikatoren detailliert denen der Vergleichskliniken gegenübergestellt.
Schlussfolgerung: Mit der beschriebenen Methode können die Ergebnisqualität in der kardiologischen
Rehabilitation quantifiziert und outcome-basierte Einrichtungsvergleiche vorgenommen
werden.
Abstract
Background: So far, for center comparisons in inpatient cardiac rehabilitation (CR), the objective
outcome quality was neglected because of challenges in quantifying the overall success
of CR. In this article, a multifactorial benchmark model measuring the individual
rehabilitation success is presented.
Methods: In 21 rehabilitation centers, 5 123 patients were consecutively enrolled between
01/2010 and 12/2012 in the prospective multicenter registry EVA-Reha
® Cardiology. Changes in 13 indicators in the areas cardiovascular risk factors, physical
performance and subjective health during rehabilitation were evaluated according to
levels of severity. Changes were only rated for patients who needed a medical intervention.
Additionally, the changes had to be clinically relevant. Therefore Minimal Important
Differences (MID) were predefined. Ratings were combined to a single score, the multiple
outcome criterion (MEK).
Results: The MEK was determined for all patients (71.7±7.4 years, 76.9% men) and consisted
of an average of 5.6 indicators. After risk adjustment for sociodemographic and clinical
baseline parameters, MEK was used for center ranking. In addition, individual results
of indicators were compared with means of all study sites.
Conclusion: With the method presented here, the outcome quality can be quantified and outcome-based
comparisons of providers can be made.
Schlüsselwörter
Ergebnisqualität - Qualitätssicherung - kardiologische Rehabilitation - Benchmarking
- Einrichtungsvergleich
Key words
outcome quality - quality assurance - cardiac rehabilitation - benchmark - profiling