Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - p55
DOI: 10.1055/s-0034-1394078

Primärkorrektur des Truncus arteriosus communis ohne klappentragendes Conduit vermeidet frühe Reoperationen

E. Kusmenkov 1, J. Hörer 1, J. Cleuziou 1, J. Kasnar-Samprec 1, M. Vogt 2, A. Kühn 2, R. Lange 1, C. Schreiber 1
  • 1Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (1), Klinik für Kinderkardiologie
  • 2Deutsches Herzzentrum München

Einleitung: Die Primärkorrektur eines Truncus Arteriosus Communis (TAC) ist im Neugeborenenalter notwendig. Dabei können nur kleine klappentragende Conduits zur Rekonstruktion der Pulmonalarterie verwendet werden. Reoperationen auf Grund von Stenosen dieser Conduits sind daher frühzeitig notwendig. Diese frühen Reoperationen sollen durch die Korrektur ohne klappentragendes Conduit vermieden werden. Die Folge des insuffizienten Conduits auf die Ventrikelfunktion ist bei diesen Patienten nicht bekannt.

Methodik: Von 2008 bis 2013 wurden 12 Patienten primär korrigiert. Die Pulmonalarterie wurde mittels eines klappenlosen Tunnels aus Perikard posterior und einem Polytetrafluorethyleneflicken anterior rekonstruiert. Der Diameter der Pulmonalarterie wurde auf minus ein Z Wert dimensioniert.

Ergebnisse: Das mediane Gewicht betrug 2,9 kg (2,0-4,1 kg). Das mediane Alter betrug 35 Tage (11-73 Tage). Die mediane Nachuntersuchungszeit betrug 36 Monate (1-65 Monate). Ein Patient verstarb frühpostoperativ an Arrhythmien. Die Überlebenswahrscheinlichkeit betrug 84±11% nach einem und nach drei Jahren. Die Freiheit von Reoperationen der Pulmonalarterie betrug 100% nach drei und 67±19% nach fünf Jahren. Bei den Nachuntersuchungen zeigte sich bei allen Patienten eine gute rechtsventrikuläre Funktion. Alle Patienten zeigten eine höhergradige Insuffizienz und fünf Patienten eine leichtgradige Stenose der Pulmonalarterie.

Schlussfolgerungen: Bei der Primärkorrektur des TAC ohne klappentragendes Conduit können frühe Reoperationen vermieden werden. Die höhergradige Insuffizienz resultiert nicht in einer rechtsventrikulären Funktionseinschränkung.