Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0034-1382885
Refraktiver Linsenaustausch mit Multifokallinse: Gut operiert, und doch unzufrieden
Refractive Lens Exchange with a Multifocal Lens: Well Operated, but still DissatisfiedPublication History
Publication Date:
18 August 2014 (online)

Anamnese
Wir berichten von einer 49-jährigen Patientin, Frau D, welche sich Ende letzten Jahres an der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München vorstellte. Frau D war 3 Monate zuvor auswärts bei zunehmender Presbyopie und Wunsch der Brillenunabhängigkeit mit Implantation multifokal-torischer Linsen (Alcon SND1) operiert worden. Der Grund ihres Besuchs an unserer Klinik war die Tatsache, dass, obwohl Frau D bei myoper Ausgangssituation (präoperative Brillenwerte: rechtes Auge: − 2,75 sph./0/180°, linkes Auge: − 2,50 sph./0/180°) fachlich einwandfrei und ohne Komplikationen operiert worden war und einen unkorrigierten Fernvisus von 1,0 beidseits besaß, sie dennoch mit ihrer Situation sehr unzufrieden war. Im 1. Beratungsgespräch gab die als Polizistin im Außendienst arbeitende Patientin an, stark unter Haloeffekten und Blendempfindlichkeit zu leiden und im Alltag, insbesondere bei zunehmender Dunkelheit, nicht mehr zurechtzukommen. Die Schwere des Leidens hatte bis zum Zeitpunkt der Vorstellung an unserer Klinik einen Grad erreicht, bei dem sie unter psychologischer Betreuung und Psychopharmaka arbeitsunfähig war und im Alltag mit psychosomatischen Leiden wie z. B. regelmäßigem Erbrechen, zu kämpfen hatte. Auf genaue Nachfrage hin war Frau D vor der 1. auswärts durchgeführten Operation mit einer Gleitsichtbrille nicht zurechtgekommen.
-
Literatur
- 1 Hayashi K, Manabe S, Yoshida M et al. Effect of astigmatism on visual acuity in eyes with a diffractive multifocal intraocular lens. J Cataract Refract Surg 2010; 36: 1323-1329
- 2 Kohnen T, Kook D, Auffarth GU et al. [Use of multifocal intraocular lenses and criteria for patient selection]. Ophthalmologe 2008; 105: 527-532