Endoskopie heute 2014; 27 - P26
DOI: 10.1055/s-0034-1371061

Over-The-Scope-Clip-System (OTSC®) – One Therapy for Safety Closure

K Leonhardt 1, A Ohse 1, B Bauer 1, M Repp 1
  • 1Klinikum Altenburger Land, Innere Medizin, Gastroenterologie/Hepatologie, Altenburg, Deutschland

Fragestellung:

Das Over-The-Scope-Clip-System (OTSC®, Ovesco Endoscopy GmbH, Tuebingen, Germany) wird als ein sehr effizientes Therapie-Tool in der Behandlung verschiedenster Indikationen wie Blutungen, Perforationen, Fisteln und Anastomoseninsuffizienzen eingesetzt. Es können dadurch chirurgische Interventionen vermindert bzw. durch endoskopische Methoden ersetzt werden.

Ziel:

Untersuchungen in einem Patientenkollektiv eines Krankenhauses der Maximalversorgungsstufe.

Methodik:

Von 01.01.2010 bis 31.07.2013 wurden 33 Patienten mittels OTSC aufgrund Blutungen, Prävention von Leckagen oder Perforationen, Fisteln und Anastomoseninsuffizienzen von behandelt und retrospektiv erfasst. Das Durchschnittsalter beträgt 69 Jahre (41 – 92J.), davon 17 Männer und 16 Frauen. 3 Patienten wurden mit jeweils 2 OTSC behandelt. Lokalisation: Ösophagus (6/33),Magen (7/33), Duodenum (5/33), Jejunum (1/33), Ileum (1/33), Kolon (9/33), Rektum (4/33). In Fällen GI-Leckagen wurde wasserlösliches Kontrastmittel über das Endoskop gegeben und der vollständige Verschluss unter Röntgenkontrolle bestätigt. Bei mehr als 72% der Patienten wurde eine zweite endoskopische Untersuchung zwischen 1 Tag und 3 Monaten nach Intervention je nach Verfahren und klinischen Status durchgeführt.

Ergebnis:

Eine definitive Blutstillung wurde durch Verwendung OTSC nach zuvor insuffizienter endoskopischer Therapie (z.B. Anwendung von Adrenalin und/oder Fibrin, through-the-scope Clipping, Argon-Plasma-Koagulation) in 6 von 7 Patienten (85,7%) erreicht, davon waren 5 von ihnen iatrogen.

Weiterhin gelang in 11 von 13 (84,6%) Fällen der vollständige Verschluss von Perforationen (10 von ihnen waren iatrogene, davon 1 Vollwand- Resektion), 2 Fälle mit Ulkusperforation mussten einer Operation zugeführt werden.

Der vollständige Verschluss von Leckagen (Fisteln und Anastomoseninsuffizienzen) gelang unter Verwendung von OTSC alleine in 6 von 10 (60%) Patienten. Für 3 Patienten war die erfolgreiche endoskopische Management in Kombination eines OTSC und eines selbstexpandierenden Covered Metallstents möglich.

Zusammenfassung und Schlussfolgerung:

In den Fällen von Blutungen – Perforation – chronische Fisteln/Anastomoseninsuffizienzen – ist die endoskopische Therapie mit OTSC in 85,7% – 84,6% – 60% der Fälle erfolgreich ohne Wiederauftreten von die Leckagen oder Komplikationen. In einem Fall wurde ein OTSC nach Polypektomie zur Blutungsprophylaxe platziert.

Das OTSC-System scheint ein nützliches und effektives Werkzeug in der Therapie der verschiedenen Indikationen sein. In mehreren Fällen konnte eine Operation verhindert werden. Dennoch sind die Ergebnisse zum Verschluss von chronischen Fisteln und Anastomoseninsuffizienzen noch nicht zufriedenstellend.