physioscience 2014; 10(2): 85
DOI: 10.1055/s-0034-1366481
Veranstaltungsbericht
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2. Interprofessioneller Ausbildungskongress für Lehrende in den Gesundheitsberufen in Bochum

B. Klemme
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Publication Date:
03 June 2014 (online)

In Zusammenarbeit der FH Bielefeld und der Hochschule für Gesundheit fand am 25. und 26. Februar 2014 in Bochum der 2. Interprofessionelle Ausbildungskongress für Lehrende in den Gesundheitsberufen mit ca. 200 Teilnehmern statt. Wie schon beim 1. Ausbildungskongress 2010 in Bielefeld kamen Vertreter aus 5 verschiedenen Gesundheitsberufen (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Diätassistenz und Orthoptik) aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen, um sich mit pädagogischen und didaktischen Fragen der Ausbildung auseinanderzusetzen.

Internationale Gäste aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und eine Referentin aus Kanada ermöglichten eine Außenperspektive auf das Thema Ausbildung und Studium in Deutschland sowie zahlreiche Impulse vor dem Hintergrund der Erfahrungen in den jeweiligen Ländern. Die Verantwortlichen des Kongresses, Prof. Dr. Beate Klemme (FH Bielefeld) und Prof. Dr. Ursula Walkenhorst (hsg Bochum) als Vertreterinnen der Berufsgruppen Physiotherapie bzw. Ergotherapie leiteten im Rahmen der beiden Hauptvorträge inhaltlich in die zentralen Themen des Kongresses „Interprofessionelle Ausbildung zwischen den Gesundheitsberufen“ und „Praktische Ausbildung in den Gesundheitsberufen“ ein.

An den beiden Kongresstagen leiteten insgesamt 57 Referenten aus den verschiedenen Berufen, Berufsfachschulen und Hochschulen zahlreiche Sessions und Workshops. Sie präsentierten zahlreiche Praxisprojekte, die bereits interprofessionelle Zusammenarbeit umsetzten. Dabei wurde rege diskutiert, wie in der Ausbildung einerseits die Balance zwischen der Entwicklung beruflicher Identitätsentwicklung und andererseits interprofessionellem Denken und Handeln erreicht werden kann. Außerdem gab es Vorträge und Referate zu Themen wie „Lernen in der Praxis“, „Prüfungen gestalten“, „Lehren und Lernen“, „Lernen im Skillslab“, „Berufliche Identitätsentwicklung“ oder „Medien in der Lehre“. Unter den Referenten befanden sich 4 Studierende der FH Bielefeld, die mit großem Erfolg deren wissenschaftlichen Nachwuchs vertraten.

Den Abschluss des Vortragsprogramms bildete der Keynote-Speaker Prof. Dr. T. Schäfer, der für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Gesundheitsfachberufen schon in der Ausbildung plädierte und die Gesundheitsberufe zur Zusammenarbeit einlud.

Zum Ende erfolgte im Rahmen der Podiumsdiskussion eine Befragung der Vertreter der Lehrerverbände der unterschiedlichen Berufsgruppen zu ihren Prognosen und Visionen für die zukünftige interprofessionelle Versorgung der Patienten in Deutschland. Abgerundet wurde das Programm durch eine Poster-Ausstellung zu zahlreichen Projekten und Abschlussarbeiten.

Das gesetzte Ziel, verschiedene in unterschiedlichen Institutionen und Bildungssektoren mit dem gleichen Gegenstand und ähnlichen Aufgaben betraute Berufsgruppen ins Gespräch zu bringen wurde erreicht und somit der Aufforderung des Wissenschaftsrates von 2012 nachgekommen, die interprofessionelle Zusammenarbeit in den Gesundheitsberufen zu intensivieren und zu kultivieren.

Ein vielfach geäußerter Wunsch betraf einen 3. Ausbildungskongress, um den direkten Austausch unter den Lehrenden, Dozenten und Ausbildern aus Deutschland und weiteren Ländern auch in Zukunft wieder zu ermöglichen.

An der Organisation des Kongresses waren zahlreiche Bielefelder Studierende beteiligt, die auf diesem Weg Kompetenzen im Organisieren und Durchführen derartiger Veranstaltungen erlangen konnten und ihre Aufgaben in hervorragender Weise bewältigten.