Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(06): 743-744
DOI: 10.1055/s-0033-1363742
Aus den Verbänden
BVOU
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Hüftgelenk

12. Orthopädisch-Unfallchirurgisches Symposium in Bamberg
Felix Ferner
,
Wolfgang Willauschus
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 January 2014 (online)

Zoom Image
Am 28. September 2013 fand das 12. Orthopädisch-Unfallchirurgische Symposium in Bamberg statt, gemeinsam veranstaltet von der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, dem Klinikum Bamberg und dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU).

Der alloarthroplastische Ersatz des Hüftgelenkes gehört zu den erfolgreichsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Im November 1962 gelang erstmals die Implantation einer Hüfttotalendoprothese modernen Zuschnitts durch Sir John Charnley (1911 – 1982). Nach Kontakt mit Charnley führte Hans-Wilhelm Buchholz (1910 – 2002) den alloarthroplastischen Gelenkersatz in Deutschland ein und propagierte Ende der 60-er Jahre die routinemäßige Zumischung von Antibiotika in den Knochenzement. Damit ist seit rund 50 Jahren der Goldstandard der Hüftendoprothetik vorgegeben, an dem sich alle Neuerungen messen müssen. Dies betrifft sowohl Grundlagen und Konzept als auch Materialien, Verankerungstechniken, Gleitpaarungen und Zugangswege. Die zunächst vollmundig propagierten Fortschritte konnten teilweise die Erwartungen nicht erfüllen und führten zu Enttäuschungen bei den anwendenden Ärzten und noch mehr bei den betroffenen Patienten. Vorbilder für eine neutrale Analyse unserer Operationsergebnisse können nur transparente und objektive Endoprothesenregister nach skandinavischem Vorbild sein, die in Schweden für die Hüftendoprothetik 1979 staatlich etabliert wurden. Auch alle in jüngerer Zeit propagierten Konzepte und Techniken des Gelenkerhaltes, sei es arthroskopisch oder offen, laden zu einer kritischen Bestandsaufnahme ein.