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DOI: 10.1055/s-0033-1363742
Das Hüftgelenk
12. Orthopädisch-Unfallchirurgisches Symposium in BambergPublication History
Publication Date:
09 January 2014 (online)



Der alloarthroplastische Ersatz des Hüftgelenkes gehört zu den erfolgreichsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Im November 1962 gelang erstmals die Implantation einer Hüfttotalendoprothese modernen Zuschnitts durch Sir John Charnley (1911 – 1982). Nach Kontakt mit Charnley führte Hans-Wilhelm Buchholz (1910 – 2002) den alloarthroplastischen Gelenkersatz in Deutschland ein und propagierte Ende der 60-er Jahre die routinemäßige Zumischung von Antibiotika in den Knochenzement. Damit ist seit rund 50 Jahren der Goldstandard der Hüftendoprothetik vorgegeben, an dem sich alle Neuerungen messen müssen. Dies betrifft sowohl Grundlagen und Konzept als auch Materialien, Verankerungstechniken, Gleitpaarungen und Zugangswege. Die zunächst vollmundig propagierten Fortschritte konnten teilweise die Erwartungen nicht erfüllen und führten zu Enttäuschungen bei den anwendenden Ärzten und noch mehr bei den betroffenen Patienten. Vorbilder für eine neutrale Analyse unserer Operationsergebnisse können nur transparente und objektive Endoprothesenregister nach skandinavischem Vorbild sein, die in Schweden für die Hüftendoprothetik 1979 staatlich etabliert wurden. Auch alle in jüngerer Zeit propagierten Konzepte und Techniken des Gelenkerhaltes, sei es arthroskopisch oder offen, laden zu einer kritischen Bestandsaufnahme ein.