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DOI: 10.1055/s-0033-1363389
Uveale Metastasen: Klinische Merkmale, Therapie und zugrunde liegende Tumorerkrankung bei 58 Patienten
Hintergrund: Uveale Metastasen stellen die häufigsten malignen intraokularen Tumoren dar. Das Ziel dieser retrospektiven Studie ist es über die klinischen Merkmale, Grunderkrankung sowie Behandlungsmöglichkeiten zu berichten.
Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse der uvealen Metastasen durch mit besonderem Augenmerk auf die Lokalisation und klinischen Charakteristika sowie die Therapieoptionen und der zugrunde liegenden Tumorerkrankung.
Ergebnisse: Zwischen 1999 und 2013 haben wir 58 Patienten mit uvealen Metastasen erfasst. Davon lag bei 30 Patienten (52%) ein Mammakarzinom, 9 Patienten (16%) ein Bronchialkarzinom und 7 Patienten (12%) eine Nierenzellkarzinom vor. Darüber hinaus litten je 2 Patienten (3%) an einem Prostatakarzinom, kolorektalem Karzinom, Pankreaskarzinom bzw. einem neuroendokrinen Tumor sowie je 1 Patient (2%) an einem Ovarial- bzw. Urothelkarzinom. 2 Patienten (3%) hatten 2 Tumorerkrankungen gleichzeitig (Mammakarzinom und Cholangiozelluläres Karzinom bzw. Prostata- und Bronchialkarzinom). Das Durchschnittsalter bei Erstvorstellung betrug 58 Jahre und das Verhältnis Männer: Frauen 1: 2,4. Der Primärtumor war in 91% der Fälle vor Diagnose der Uveametastase bekannt, nur in 9% der Fälle ging die Diagnose der uvealen Metastase der Grunderkrankung voraus bzw. erfolgte die Diagnosestellung zeitgleich. Metastasen in anderen Organsystemen lagen bei 93% der Patienten vor. Der Großteil der Metastasen (98%) war choroidal lokalisiert, 5% hatten eine Ziliarkörper- und 2% eine Irisbeteiligung. Die Metastasen waren meist einseitig (79%) und solitär (74%). Bei 21% traten sie bilateral und bei 26% multilokulär auf. Bei 27% der Patienten waren die Metastasen unter Chemotherapie regredient, 20% erhielten eine perkutane Bestrahlung und 7% eine Ganzhirnbestrahlung. Weitere Therapieoptionen beinhalteten unter anderem die Ruthenium-Brachytherapie (4%) oder Protonentherapie (4%). In 24% erfolgte eine Kombinationstherapie und bei 7% war keine Therapie notwendig. 4% der Augen mussten enukleiert werden.
Schlussfolgerungen: Uveale Metastasen treten am häufigsten beim Mamma- oder Bronchialkarzinom auf und sind Zeichen eines fortgeschrittenen Erkrankungsstadiums. Die aktuellen Behandlungsmethoden ermöglichen einen gute lokale Kontrolle und den Erhalt des Auges in 96%.