ergopraxis 2013; 6(10): 12-14
DOI: 10.1055/s-0033-1358638
wissenschaft
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Internationale Studienergebnisse


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10 October 2013 (online)

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Aphasie – Vielfalt an Kommunikationshilfen nutzen

Erwachsene Menschen mit erworbener Hirnschädigung können ihre Verständigungsmöglichkeiten erweitern, indem sie spezielle Kommunikationshilfen wie Buchstabentafeln, Spracherkennungssoftware oder Videophone nutzen. Das fanden die drei Ergotherapiestudentinnen Ingrid Krämer, Evelien Göertz und Maike Thilmann in ihrer Bachelorarbeit an der Zuyd Hogeschool in Heerlen, Niederlande, heraus.

Die Studentinnen recherchierten in den elektronischen Datenbanken CINAHL, Embase, PubMed, PsycINFO und ScienceDirect systematisch nach Artikeln aus den Jahren 2006 bis 2012. Anschließend werteten sie 18 Studien aus, die den Nutzen und die Wirkung von physischen Kommunikationshilfen beleuchteten. Diese hauptsächlich deskriptiven Designs bezogen aphasische Klienten mit Demenz, Apoplexie, Lateralsklerose, Dysartrie oder Epilepsie ein. Zum Einsatz kam ein breites Spektrum an Kommunikationshilfen: von Symbolund Buchstabentafeln über Kommunikatoren und Multimediasysteme bis hin zu Spracherkennungssoftware, Roboterhunden und Videophonen.

Das Ergebnis der Untersuchung: Nutzen betroffene Klienten diese Kommunikationshilfen, können sie die Qualität ihrer Kommunikation verbessern und die therapeutische Beziehung intensivieren. Die erweiterten Ausdrucksmöglichkeiten führen zu einer größeren Zufriedenheit und wirken sich positiv auf die Lebensqualität, Selbstständigkeit und Teilhabe aus. Die Klienten profitieren von Kommunikationshilfen – vor allem in einem geräuscharmen, familiären Umfeld. Ergotherapeuten können betroffenen Menschen zu einer verbesserten Kommunikation verhelfen, indem sie ihnen geeignete Kommunikationshilfen aufzeigen und ihr Umfeld anpassen.

Saja

WtvE 2013; 3: 36–51