Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2013; 57(4): 182-186
DOI: 10.1055/s-0033-1357562
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© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Die Psora Hahnemanns als Konzept für die Gegenwart

„So war die Psora die allgemeinste Mutter der chronischen Krankheiten“ [8: 31]
Anne Sparenborg-Nolte
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Publication Date:
18 December 2013 (online)

Zusammenfassung

Der Begriff des psorischen Miasmas wird ausgehend vom Organon (6. Auflage) und von den Chronischen Krankheiten (Bd. I) erörtert. Beim Hahnemann’schen Psorabegriff handelt es sich um keine benennbare Krankheitsentität im Sinne der derzeitig herrschenden medizinischen Terminologie. Das Krätzmiasma kann sich in vielen verschiedenen Symptomen äußern, die laut Hahnemann fälschlich als eigene Krankheiten aufgefasst werden. Eine chronische Krankheit ist in diesem Sinne nicht identisch mit einem M. Crohn oder Asthma, sondern bezeichnet eine hinter diesen Krankheiten bestehende, chronische Verstimmung der Lebenskraft.

Summary

The concept of psoric miasma is discussed on the basis of Organon (6th edition) and Chronic Diseases (Vol. I). The idea of Hahnemnann’s Psora comprises no nameable disease entity within the meaning of the currently prevailing medical terminology. The psoric miasma can manifest itself in many different symptoms that are interpreted according to Hahnemann erroneously as separate diseases. A chronic disease in this sense is not identical with Crohn's disease or asthma, but designates a morbid affection of the vital force behind these chronic diseases.