Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - Editorial2
DOI: 10.1055/s-0033-1354551

Willkommen an Bord!

MK Heinemann 1
  • 1Editor-in-Chief, The Thoracic and Cardiovascular Surgeon

Markus K. Heinemann

Als Herausgeber des Thoracic and Cardiovascular Surgeon ist es mir eine große Freude, erstmalig die Veröffentlichung der Abstracta der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) betreuen zu dürfen.

Historisch betrachtet, und dies wird angesichts der Überalterung unserer Bevölkerung mit immer neuen geriatrischen Problemen gerne übersehen, ist die Herzchirurgie für die Kinder erfunden worden. Es war die geniale Idee von Helen Taussig, der Mutter aller Kinderkardiologen, zu erkennen, dass Alfred Blalocks Hundeversuche zur Erzeugung einer Pulmonalen Hypertonie den kleinen Fallot-Patienten mit verminderter Lungendurchblutung helfen sollten – was sie dann auch klinisch taten. Kein Jahrzehnt später, vor genau 60 Jahren, gelang 1953 der erste Verschluß eines ASD unter Einsatz der extrakorporalen Zirkulation. Aufgrund von technischen Anfangsschwierigkeiten und im Bestreben, eine möglichst frühe Behandlung auch komplexerer Vitien zu ermöglichen, wurde bald darauf vorübergehend die Cross-Circulation eingesetzt – heutzutage undenkbar, aber dennoch ein wesentlicher Schritt in der chirurgischen Primärkorrektur angeborener Herzfehler. 2013 sind die meisten, wenn auch nicht alle technischen Probleme in akzeptabler Form bewältigt, und wir verfügen über verlässliche Herz-Lungen-Maschinen-Systeme für die Allerkleinsten. Die Prognose der früh Behandelten wird stetig besser, und die Erwachsenen mit Angeborenen Herzfehlern (EMAH) stellen eine ständig wachsende Patientengruppe mit ganz besonderen Herausforderungen dar.

In der Erwachsenen-Kardiologie und Herzchirurgie ist momentan die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) in aller Munde, und auf die Bedeutung eines interdisziplinären „Heart Teams“ wird gerne verwiesen, so als wenn es sich dabei um eine beachtliche neue Entwicklung handeln würde. Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen wird dies verwundern, kennen sie eine solche gemeinsame Planung und Entscheidungsfindung doch seit Urzeiten, können sich garnicht vorstellen, wie es anders funktionieren sollte. Einmal war und ist die Medizin für Kinder der Erwachsenenmedizin deutlich voraus. Auf die Ergebnisse kann man stolz verweisen.

Aus allen diesen Gründen erscheint es einem Kinderherzchirurgen mitnichten fehl am Platze, dass die Abstracta der Jahrestagung der pädiatrischen Partner in einer primär chirurgischen Zeitschrift publiziert werden. Der Kongress ist thematisch entsprechend gestaltet, und man darf beiden Fachgesellschaften, der DGPK wie der DGTHG, wünschen, dass dieses Symbol einer gefestigten Zusammenarbeit auch weiterhin Früchte tragen wird. Nur in der fortgesetzten interdisziplinären Anstrengung können wir das bisher Erreichte weiterentwickeln. Schließlich ist das gemeinsame Bemühen um unsere Kinder die wahre Medizin für die Zukunft.

In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten eine erfolgreiche 45. Jahrestagung. Die Unterstützung des Thoracic and Cardiovascular Surgeon, der DGTHG und des Thieme Verlages ist Íhnen gewiß.

Markus K. Heinemann, MD, PhD

Editor-in-Chief

The Thoracic and Cardiovascular Surgeon