Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P54
DOI: 10.1055/s-0033-1354543

Body-Overload an interstitiellem Natrium als Ursache für therapierefraktäre Ödeme in Failing Fontan Patienten

J Moosmann 1, C Kopp 2, A Cavallaro 3, M Weyand 4, M Uder 3, R Cesnjevar 5, S Dittrich 1, J Titze 2, O Toka 1
  • 1Abteilung für Kinderkardiologie
  • 2Nephrologie
  • 3Radiologie
  • 4Herzchirurgie
  • 5Kinderherzchirurgie, Universitätsklinikum Erlangen

Grundlage: Serum-Hyponatriämie und interstitielle Hypernatriämie sind etablierte negative Prädiktoren bei der Herzinsuffizienz. Bis dato gibt es dazu keine Daten für Fontan Patienten.

Methodik: Komplexes Monitoring des Salz-Wasser-Haushaltes vor und während der Therapie mit Tolvaptan (ADH-Blocker) mit serieller Quantifizierung des interstitiellen Wasser und Natrium Gehalts mittels experimenteller 23Na-MRT-Bildgebung. Analoge Aktivitätsbestimmungen von Renin, Angiotensin, Aldosteron und Copeptin (ADH-Äquivalent), sowie Na-Messungen in Serum und Urin.

Ergebnisse: Die 23Na-MRT Messung zeigte erstmals bei Fontan Patienten eine signifikante Na+-Überladung in der Muskulatur sowie eine hochsignifikante Anreicherung in der Haut. Unter Tolvaptan-Therapie konnte nicht nur eine Reduktion des Gewichts (max. 3,6 kg = 7% des KG) in Form von freiem interstitiellem Wasser, sondern auch eine signifikante Reduktion (bis zur Normalisierung) des Natriums in der Muskulatur (um 12,2%) und der Haut (um 26,9%) erreicht werden. Analog zeigte sich eine Aktivitätsminderung im entgleisten RAAS Systems.

Schlussfolgerungen: Failing Fontan Patienten weisen trotz Serum-Hyponatriämie einen erheblichen interstitiellen Na-Overload auf, der mittels 23Na-MRT quantifiziert und durch einen bis dato nicht beschriebenen saluretischen Effekt von Tolvaptan normalisiert werden konnte. Prognostische und therapeutische Implikationen müssen diskutiert und untersucht werden.