Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P51
DOI: 10.1055/s-0033-1354540

Toxische Kardiomyopathie nach Chemotherapie: frühzeitigere Diagnose mit echokardiographischen Strain Imaging?

L Bayer 1, C Rössig 2, C Jux 1, H Kehl 1
  • 1Kinderkardiologie
  • 2Kinderonkologie, Universitätsklinikum Münster

Einleitung: Die toxische Kardiomyopathie (toxKMP) ist auch bei Kindern eine gefährliche Komplikation einer Chemotherapie maligner Erkrankungen. Die Zeitspanne zwischen Chemotherapie und dem Auftreten einer toxKMP ist sehr variabel. Eine erfolgreiche Therapie der toxKMP wiederum ist abhängig von einer frühzeitigen Erfassung der Erkrankung. Unsere Fragestellung war, inwieweit myokardiale Dysfunktionen mithilfe der 2D-Strain-Echokardiografie im Vergleich mit konventionellen Echokardiografieverfahren sensitiver erfasst werden können.

Methoden: 18 Kinder und Jugendliche mit toxKMP nach Chemotherapie wurden verglichen mit 14 altersgematchten Patienten nach Chemotherapie ohne toxKMP, sowie 18 herzgesunden Kindern. Untersucht wurden die Gruppen mittels verschiedener Strain-Imaging-Parameter und konventioneller Echo-Methoden. Die Daten wurden mit der EchoPAC- und SPSS-Software ausgewertet.

Ergebnisse: Die Gruppe mit toxKMP zeigte gegenüber den Patienten ohne toxKMP und herzgesunden Kindern eine signifikante Reduktion des globalen radialen linksventrikulären Strain (23 vs. 31 vs. 43%, p < 0,05) und des regionalen septalen longitudinalen Strain (16 vs,18 vs. 21%, p < 0,05). Im Gegensatz dazu konnte mittels der Ejektionsfraktion (LVEF) nicht zwischen allen Gruppen ein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Mit dem 2D strain imaging, speziell der longitudinalen septalen Verkürzung, können systolische Dysfunktionen sensitiver als mit herkömmlichen echokardiographischen Messmethoden detektiert werden.