Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P14
DOI: 10.1055/s-0033-1354503

Lebensqualität und Soziales nach Fontan-Operation (FO) vs. Fallot-Korrektur (TOF)

S Ovroutski 1, B Tegler 1, F Berger 1
  • 1Deutsches Herzzentrum Berlin

Einleitung: Patienten mit Univentrikel sowie mit Fallotscher Tetralogie erreichen das Erwachsenalter heutzutage nicht zyanotisch. Trotzdem treten im Langzeitverlauf gesundheitliche sowie psychosoziale Probleme auf. Daher wurden die kardiopulmonale Belastbarkeit, Lebensqualität und Soziales bei Erwachsenen mit FO und TOF vergleichend analysiert.

Patienten: 47 Erwachsene (m= 57,4%) nach FO (Median 21 Jahre) und 97 TOF (Median 24 Jahre) beantworteten 2006 – 2012 standardisierte Fragebögen zur Lebensqualität (SF-36) sowie zur sozialen Situation. Die zeitnahen Spiroergometrien (VO2max) wurden zwischen den Patienten mit FO (n= 27) und TOF (n= 25) entsprechend verglichen.

Ergebnisse: Die VO2max war bei FO niedriger als bei TOF (median 51% vs. 64% der Norm) und korrelierte (p < 0,005) bei FO mit “physical limitations,” “pain” und “vitality” sowie mit der eigenen Zufriedenheit mit der Gesundheit (r = 0,597, p= 0,002) und mit der Zufriedenheit mit dem Leben (p= 0,014). Auf einer Skala von 1 bis 7 zeichnete sich eine hohe Zufriedenheit ab (Mittelwert Gesundheit: 5 bei FO versus 4,8 bei TOF/Mittelwert Leben: 5,7 bei FO vs. 5,24 TOF). Trotz Unterschieden im sozialen Bereich (feste Partnerschaft 47,8% bei FO vs. 58,3% TOF/eigene Kinder 4,4% bei FO vs. 33,3% bei TOF), waren die Werte des psychischen Wohlbefindens bei FO vergleichbar mit solchen bei TOF (“role emotional” FO 83,3 + 33,3 vs. TOF 82,1 + 32,8; mental health “FO 69,4 + 17,5 vs. TOF 73,4 + 14 und” vitality “FO 55,6 + 21,4 vs. TOF 54,5 + 20,1”).

Schlussfolgerung: Trotz körperlicher und sozialer Einschränkungen erreichen Erwachsene nach FO eine hohe Lebensqualität und Lebenszufriedenheit. In vielen Dimensionen des SF-36, insbesondere in den Bereichen des psychischen Wohlbefindens unterscheiden sich FO und TOF wenig voneinander. Dabei scheinen die Lebensqualität und die eigene Zufriedenheit weniger von der körperlichen Leistungsfähigkeit, als von der eigenen Einstellung abhängig zu sein.