Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - V29
DOI: 10.1055/s-0033-1354458

Fetale Kritische Aortenstenose – Follow-up von Pränataler Diagnose und Intrauteriner sowie Postnataler Therapie

U Herberg 1, A Geipel 2, C Tatcheva 2, M Mallmann 2, B Esmailzadeh 3, U Gembruch 2, J Breuer 1, C Berg 2
  • 1Kinderkardiologie
  • 2Pränataldiagnostik u. Fetale Therapie
  • 3Kardiochirurgie der Univ. Bonn

Einleitung: Bereits intrauterin ist die kritische Aortenstenose (AS) von einer progressiven Verschlechterung der Ventrikelfunktion und desWachstums linksseitiger Herzanteile gekennzeichnet, die bis zur Entwicklung eines hypoplastischen Linksherzsyndromes oder aufgrund eines restriktiven foramen ovale (FO) zu Hydrops mit intrauterinem Fruchttod führen kann.

Ziel: Follow-up von Feten mit pränatal diagnostizierter kritischer AS und intention to treat im Zeitraum vom 01.01.2005 – 29.04.2013.

Ergebnisse: Von 62 Feten mit kritischer AS hatten 10 ein hoch restriktives und weitere 10 ein verschlossenes FO. Das Vorliegen eines restriktiven oder verschlossenen FO korrelierte signifikant mit dem outcome (p= 0.035). 8/16 (59%) mit FO Restriktion und intention to treat und 26/31 (83%) ohne Vorhofrestriktion überlebten die Neonatalperiode. Bei 9 der 16 Feten mit restriktivem oder verschlossenem FO wurde eine intrauterine Aortenklappendilatation (3 Feten 2-fach) durchgeführt, 2 erhielten eine intrauterine Ballonatrioseptostomie und 3 eine interatriale Stentimplantation (Abb), bei kleiner Fallzahl war der Effekt der pränatalen Intervention nicht statistisch relevant (p= 0.07). 5 weitere Feten mit AS ohne Restriktion erhielten eine intrauterine Aortenklappendilatation. Bei der Gesamtzahl von 22 fetalen Interventionen verstarben 2 Feten in zeitlichem Zusammenhang mit der Intervention.

Fig. 1

Schlussfolgerungen: Kritische AS mit restriktivem Vorhofseptum haben ein signifikant schlechteres Outcome als solche ohne Restriktion. Internationale Datenbanken (AEPC, IFCIR) sollten aufgrund höherer Fallzahlen die statistische Überprüfung des Effekts pränataler Interventionen ermöglichen.