Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - V12
DOI: 10.1055/s-0033-1354440

Evolution von Managementstrategien bei Hoch-Risiko Patienten vor Norwood Operation

LF Duebener 1, P Murin 1, N Sinzobahamvya 1, C Arenz 1, S Sata 1, P Zartner 1, C Haun 1, V Hraska 1, B Asfour 1
  • 1Deutsches Kinderherzzentrum, Sankt Augustin, Deutschland

Einleitung: Die modifizierte Norwood I Prozedur (No1P) ist bei einem comprehensive Aristotle Score (CAS) von über 20 mit einem höheren Risiko assoziiert. Die retrospektive Analyze untersucht die Resultate nach initialer bilateraler Bändelung der Pulmonalarterien (biPAB). Verglichen werden Ära I mit Stentplatzierung des PDA (StPDA) gefolgt von einer comprehensive No1P bzw. in Ära II eine PGE Infusion für den PDA und früher No1OP.

Methodik: Im Zeitraum von 2006 – 2012 wurden insgesamt 168 No1P durchgeführt. Davon erhielten 12 Hoch-Risiko Patienten mit einem mittleren CAS von 23.6 ± 1.2 (max. 24.5) initial ein biPAB. In Ära I (2006 – 2010) wurden 8 Patienten und in Ära II (2011 – 2012) 4 Patienten behandelt. Mittleres Gewicht 2.5 ± 0.8 kg (1.4 – 3.9 kg). In Ära I erfolgte die No1P im Alter von 117 ± 57 Tagen und in Ära II in 27 ± 10 Tagen.

Ergebnisse: Die operative Mortalität des biPAB betrug 25% (2/8) und 0% (0/4) in Ära I versus II. Die Früh-Letalität der Norwood Op war 16.7% und 0% in Ära I versus II. In Ära I war bei drei eine Plastik der linken Pulmonalarterie notwendig versus eine LPA Plastik in Ära II. Ein Patient in Ära I erhielt eine Herztransplantation nach Glenn Op, ein Patient der Ära I verstarb nach Fontan Op.

Schlussfolgerung: Das frühe bilaterale Banding mit oder ohne StPDA ermöglicht eine Reduktion des Risikos bei Hoch-Risiko Patienten vor Norwood I Prozedur. Die Frühergebnisse unseres aktuellen Managementkonzeptes mit Verzicht auf Ductusstenting und früher Norwood Operation sind erfreulich, jedoch sind größere Patientenzahlen und längeres follow-up für eine statistische Auswertung notwendig.